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Genetik: Kaffeejunkie dank Genvariante?

Kaffee ist das ungeschlagene Lieblingsgetränk der Deutschen. Wissenschaftler liefern jetzt einen weiteren Hinweis darauf, dass die Kaffeelust beim Menschen genetisch veranlagt ist.
Zwei gefüllte Espressotassen unter der Düse einer Kaffeemaschine.

Dass Kaffeelust vererblich ist, lernen wir nicht nur bei den "Gilmore Girls". Bereits vor Jahren fanden Forscher Hinweise darauf, dass bestimmte Gene mit hohem Kaffeekonsum in Verbindung stehen. Ein Team um den italienischen Forscher Nicola Pirastu untersuchte jetzt genetische Unterschiede von tausenden Kaffeetrinkern und entdeckte eine Genvariante, die Wenig- und Vieltrinker voneinander unterscheidet. Die Forscher vermuten, dass es damit zusammenhängt, wie schnell der Körper Koffein abbauen kann.

Für ihre Studie hatte das Team zunächst das Erbgut von 370 Menschen aus einem süditalienischen Dorf und 843 Menschen aus Norditalien untersucht und nach genetischen Unterschieden zwischen Vieltrinkern und Wenigtrinkern gesucht. Anschließend wiederholten sie die Studie mit 1731 Niederländern und kamen zu demselben Schluss: Variationen im Gen PDSS2 stehen in Zusammenhang mit Kaffeekonsum.

Je aktiver das Gen bei einem Menschen ist, desto weniger Kaffee trinkt er oder sie. Wenn das Gen den Koffeinabbau hemmt, wie die Forscher vermuten, sollte der Effekt einer Tasse Kaffee länger anhalten, entsprechend weniger müsse der Träger der Variante zu sich nehmen. Träger der weniger aktiven Genvariante tranken im Schnitt eine Tasse mehr pro Tag.

Deutsche trinken im Durchschnitt 162 Liter Kaffee pro Jahr, deutlich mehr als Wasser oder Bier. Ob unser hoher Kaffeekonsum tatsächlich genetisch bedingt ist, bleibt aber noch zu klären.

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