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Domestizierung: Katzen sind genetisch noch kaum Haustiere

Das Erbgut der Hauskatze zeigt, was sie besonders gut kann - und wo ihnen Hunde trotz allem überlegen sein könnten. Deutlich wird auch, dass auch Stubentiger noch ziemliche Wildkatzen sind.
Katze sitzt im kühlen Schatten

Über die beliebtesten Haustiere des Menschen ist erstaunlich wenig bekannt, meinten Genforscher – und stellten deshalb den bis dato umfangreichste Erbgutvergleich von reinrassigen und zahmen mit wild lebenden Katzen vor. Dabei zeigte sich vor allem, welche Gene sich bei den modernen Haustiervarianten in den wohl gerade einmal 150 Jahren ernsthafter Domestikation besonders schnell verändert haben.

Auffällig und ausgeprägt ist bei allen Katzen die genetische Unterfütterung des Hörsinns – die insgesamt sechs Gene, mehr als bei anderen Fleischfressern, sorgen für einen besonders weiten Hörbereich, der bis weit in den Ultraschall reicht. Der Geruchssinn von Katzen ist zwar weniger gut ausgebildet, die Verarbeitung von Pheromonen – also sozialer Duftbotschaften von Artgenossen – verläuft dagegen vielfältiger und scheint eine noch unterschätzt wichtige Rolle bei der Kommunikation zu haben.

Im Zuge der Domestikation veränderten sich weniger Gene als etwa beim Hund, der schon seit viel längerer Zeit ein deutlich engerer Begleiter des Menschen ist. Die Forscher machten aber bei den Hauskatzen mindestens 13 Gene aus, die sich wohl in Anpassung an den Menschen schnell verändert haben: Alle spielen eine Rolle in Hirnprozessen, die bei der Angstverarbeitung, dem Gedächtnis oder dem Belohnungssystem beteiligt sind. Es sei spekulativ aber naheliegend, dass Veränderungen in diesen Erbgutfaktoren dazu beigetragen habe, Katzen in menschlicher Gegenwart gelassener zu machen, meinen die Wissenschaftler.

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