Mutualismus: Klettverschluss verbessert Ameisenjagd
Azteca andreae praktiziert eine perfide Jagdstrategie: Die Angehörigen der südamerikanischen Ameisenart reihen sich an den Rändern von Blattunterseiten mit gespreizten Kiefern auf und warten, dass sich Beute über ihnen niederlässt. Sobald das geschehen ist, beißen sie in die Füße oder Flügel des Opfers und nageln es damit regelrecht fest. Das gefangene Insekt kann nicht mehr fliehen und wird schließlich von einer Vielzahl herbeiströmender Ameisen überwältigt und verspeist.
Mit dieser Unterstützung können die kleinen Racker selbst Insekten festhalten, die mehr als 13 300 Mal größer sind als jede einzelne Ameisenarbeiterin. Getestet haben die Forscher diese Wirkung mit kleinen Hängegewichten, die sie den Tieren vor die Nase hielten. Instinktiv verbissen sie sich auch in diese Objekte, um sie zu fixieren: Bis zu acht Gramm konnte dabei jede einzelne Ameise durchschnittlich halten – das entspricht dem 5700-Fachen ihres eigenen Körpergewichts.
Warum die relativ winzigen Krabbeltiere dabei aber nicht mit ihrer meist ungleich größeren Beute abstürzen, konnten jetzt Entomologen um Alain Dejean vom Forschungsbereich Écologie des Forêts de Guyane in Kourou und seine Kollegen klären: Die Tiere besitzen an ihren Füßen Klauen, mit denen sie sich perfekt in winzige, schlingenförmige Blattvorsätze ihrer bevorzugten Heimatpflanze Cecropia obtusa haken können. Im Prinzip funktioniert dieses Zusammenspiel zwischen der Pflanze und der Ameise wie ein Klettverschluss.
Mit dieser Unterstützung können die kleinen Racker selbst Insekten festhalten, die mehr als 13 300 Mal größer sind als jede einzelne Ameisenarbeiterin. Getestet haben die Forscher diese Wirkung mit kleinen Hängegewichten, die sie den Tieren vor die Nase hielten. Instinktiv verbissen sie sich auch in diese Objekte, um sie zu fixieren: Bis zu acht Gramm konnte dabei jede einzelne Ameise durchschnittlich halten – das entspricht dem 5700-Fachen ihres eigenen Körpergewichts.
Wahrscheinlich handele es sich um einen weiteren Fall von Koevolution zwischen Pflanze und Insekt, so die Wissenschaftler. Cecropia obtusa gilt als so genannte Ameisenpflanze, die eigens für ihre Ameisenwächter Wohnraum schafft. Im Gegensatz halten die räuberischen Sechsbeiner sie frei von Schädlingen. Bis zu 8350 Ameisen, zählten Dejean und Co, warteten auf einzelnen Blättern auf Nahrung – für naiv landende Kerfe gibt es da kaum ein Entrinnen. (dl)
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