News: Licht durchs Nadelöhr
Schon damals vermuteten die Forscher, dass das auftreffende Licht die Elektronen an der Oberfläche der leitenden Silberschicht in der Nähe des Lochs zu kollektiven Schwingungen anregte. Getreu dem Motto "jeder Schwingung ihr Teilchen" sprechen Physiker hier von Plasmonen – genauer von Oberflächenplasmonen. Nun fanden Luis Martín-Moreno und seine Kollegen von der University of Zaragoza in Spanien, dass sich nicht nur Plasmonen, sondern sogar regelrechte Plasmonen-Moleküle an der Oberfläche bilden. Dabei handelt es sich um Paare der quantenmechanischen Teilchen, die miteinander wechselwirken.
Die Gruppe um Anatoly Zayats der Queen's University of Belfast geht sogar noch einen Schritt weiter: Die Wissenschaftler gehen davon aus, dass Plasmonen und Photonen des Lichts eine innige Beziehung eingehen und ein Oberflächen-Plasmon-Polariton bilden. Ein Polariton ist dabei die Kombination aus einem Photon und einem anderen Teilchen, hier eben dem Plasmon. Schließlich ergibt die Kombination aus Plasmonen-Polaritonen mit den regelmäßig angeordneten Löchern eine Art "polaritonischen Kristall". Die periodische Lochstrukur in diesem Kristall erzeugt ein elektromagnetisches Feld, das im Bereich der Löcher besonders stark ist – daher also das Licht auf anderen Seite des Tunnels.
Laut Zayats sind diese polaritonischen Kristalle ein Analogon zu so genannten photonischen Kristallen. Hierbei handelt es sich um Strukturen, die Licht bestimmter Wellenlängen ausschließen. Eventuell stünden damit auch für die polaritonischen Kristalle ähnliche Anwendungen zur Verfügung.
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