NASA-Mission: Mars-Rover Perseverance ist auf dem Weg zum Mars
Pünktlich um 13.50 Uhr deutscher Zeit ist Mars-Rover Perseverance vom Erdboden abgehoben. Sein Ziel: der Jezero-Krater auf dem Mars. Sein Auftrag: den Roten Planeten noch ausgiebiger erforschen.
Umgerechnet etwa 2,1 Milliarden Euro hat der fahrbare Roboter gekostet. Er soll das Klima und die Geologie des Planeten erforschen sowie Proben von Steinen und Staub nehmen. Wie schon bei so vielen Missionen zuvor wollen Forscher auf diese Weise mehr über die Entstehung des Universums erfahren. Ein weiterer Auftrag: nach Spuren früheren mikrobiellen Lebens suchen. In den vergangenen Jahrzehnten haben diverse Missionen gezeigt, dass sich der Mars einst sehr von dem kalten, trockenen Planeten unterschied, der er heute ist. So soll es dort vor Milliarden Jahren noch recht nass gewesen sein –lang genug, damit sich mikrobielles Leben theoretisch hätte entwickeln können.
Sieben Instrumente sollen es ihm ermöglichen, »beispiellose Wissenschaft zu betreiben und neue Technologien zu testen«, wie die amerikanische Weltraumbehörde NASA schreibt. Eine Besonderheit an Bord ist der Mars-Helikopter Ingenuity, der vor allem zeigen soll, dass solche Gerätschaft auf dem Mars funktioniert. Was die größte Herausforderung beim Bau war? »Die geringe Dichte der Marsatmosphäre, ganz klar. Das ist, als würde man hier auf der Erde in 30000 Meter Höhe fliegen – und dort sieht man für gewöhnlich keine Helikopter«, sagte Erfinder Bob Balaram vorab im Interview mit »Spektrum.de«.
Der Mars bleibt begehrt
Eine Landung auf dem Mars gilt bis heute als heikles Unterfangen. Überhaupt waren nur rund 40 Prozent aller bisher weltweit gestarteten Mars-Missionen erfolgreich. Sollte alles nach Plan verlaufen, wäre Perseverance bereits der fünfte Rover, den die NASA zum Mars bringen würde – nach dem Sojourner im Jahr 1997, den Zwillingsrobotern Spirit und Opportunity 2004 und dem einzigen noch aktiven Rover Curiosity. 2018 schaffte es auch der stationäre NASA-Lander InSight zum Mars. Außerdem kreisen diverse Sonden um den Roten Planeten.
Der Himmelskörper bleibt begehrt. Weil Erde und Mars momentan günstig stehen, sind in diesem Sommer insgesamt drei Missionen geplant, um ihm einen Besuch abzustatten. Am 23. Juli hat China bereits ein Gefährt namens Tianwen-1 auf Kurs gebracht. Drei Tage zuvor hatten die Vereinigten Arabischen Emirate als erste arabische Nation ihre Raumsonde Al-Amal gestartet; diese soll allerdings nicht landen. Beide Raumsonden sollen wie Perseverance im Februar an ihrem Ziel ankommen. Der NASA-Roboter soll dann mindestens ein Marsjahr – also zwei Erdenjahre – die Region seiner Landestelle erforschen.
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