Advanced LIGO: Neuer, verbesserter Gravitationswellen-Detektor
Nach vielen Monaten Umbaupause freuen sich Gravitationswellenjäger auf einen runderneuerten Gerätepark: In den USA fällt heute der Startschuss für den Betrieb von "Advanced LIGO", den aus dem schon etwas betagten Projekt LIGO hervorgegangenen Laserinterferometeranlagen. Anlagen wie diese gelten als hoffnungsträchtigster Ansatz, Gravitationswellen direkt nachzuweisen.
Beim Umbau der schon Anfang des Jahrtausends ins All lauschenden LIGO-Detektoren wurde, wie zuvor schon beim britisch-deutschen Observatorium GEO600, vor allem die Empfindlichkeit erhöht, mit der Verformungen der Raumzeit aufgespürt werden. Diese Kräuselungen sind die wahrnehmbaren Folgen von Gravitationswellen, deren Existenz von Einstein in der allgemeinen Relativitätstheorie postuliert wurde. Es gibt zwar noch einige andere Ansätze, um Gravitationswellen nachzuweisen, empfindlichen erdgebundenen Laserinterferometern werden aber die größten Chancen eingeräumt.
In der Umbauphase ist LIGO nun zehnmal empfindlicher geworden – was zudem bedeutet, dass man viel tiefer ins All hineinhorchen und somit 1000-mal mehr Objekte – Sternexplosionen, extrem massereiche Schwarze Löcher oder schnell umeinander kreisende Neutronensterne – untersuchen kann, von denen Gravitationswellensignale ausgehen könnten. Das Upgrade der Anlage schloss mehrere Systemkomponenten wie die Laser, die Optik und die seismischen Abschirmungseinheiten ein. Alle arbeiten zusammen, um Gravitationswellen aufzuspüren: Der halb durchlässige Spiegel produziert Teilstrahlen in den kilometerlangen Armen der Anlage, die sich überlagern und auslöschen – außer eine Gravitationswelle stört, sorgt für einen Laufzeitunterschied und verändert das Interferenzmuster.
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