Ernährung: Nimmersatt durch zu viel Fett
Fettiges Essen schmeckt besonders gut, da das Gehirn die Aufnahme energiereicher Nahrung mit Glücksgefühlen belohnt. Mit eintretendem Sättigungsgefühl vergeht aber irgendwann der Appetit, und man konzentriert sich nur noch auf die Verdauung des Verzehrten. Eine andauernde hochkalorische Ernährung scheint jedoch die inneren Systeme für Belohnung und Sättigung aus der Balance zu bringen, so dass Gewichtsprobleme drohen.
Forscher um Luiz Tellez der Yale University ernährten über längere Zeit zwei Mausgruppen nach einer so genannten High-Fat-Diät und einer Low-Fat-Diät, um die Folgen fettreicher Kost auf die inneren Systeme zu untersuchen. Neben der Gewichtszunahme zeigte sich, dass eine anhaltende Hoch-Fett-Diät die Kommunikation zwischen Verdauungstrakt und Gehirn unterbricht. Oleoylethanolamin (OEA) ist ein Botenstoff, den normalerweise der Darm aller Wirbeltiere ausschüttet und der dem Gehirn Sättigung signalisiert. Bei den High-Fat-Mäusen scheint dieses System allerdings so sehr aus dem Tritt zu kommen, dass die Wissenschaftler mitunter gar kein vom Darm freigesetztes OEA messen konnten [1]. Die Tiere waren quasi nimmersatt. Zusätzlich schütten die Gehirne der fetten Nagetiere weniger Dopamin aus – ein wichtiger Neurotransmitter im Belohnungssystem. Die gehaltvolle Nahrung konnte die Tiere also nie wirklich zufriedenstellen. Welche molekularen Mechanismen die OEA- und Dopaminausschüttung hemmen, ist bisher unklar.
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