Demenz: Riskantes Blut
Angesichts steigender Patientenzahlen wird eine Frühdiagnostik für Alzheimerdemenz immer wichtiger. Laut Forschern aus den USA könnte bereits ein einfacher Bluttest Aufschluss darüber geben, wie wahrscheinlich jemand die Krankheit entwickelt.
Neun Jahre lang verfolgten Michelle Carlson von der Johns Hopkins University in Baltimore und ihre Kollegen die Krankheitsgeschichten von 99 Frauen im Alter zwischen 70 und 79 Jahren, die anfangs keine Anzeichen dementiver Erkrankungen aufwiesen. Die Forscher erfassten im Blut der Frauen die Menge der Ceramide, Fettverbindungen, die unter anderem in Zellmembranen vorkommen.
Im Laufe der Zeit entwickelten 27 Frauen eine Demenz, 18 unter ihnen zeigten Anzeichen der Alzheimerkrankheit. Während nur eine Probandin mit einem geringen Ceramidgehalt im Blut dement wurde, wiesen erkrankte Frauen einen deutlich erhöhten Spiegel auf. Hohe Ceramid-Level verzehnfachten sogar das Alzheimerrisiko.
Ceramide regulieren vermutlich die Aktivität des Amyloid-Vorläuferproteins und der beta-Sekretase – der Zusammenhang mit Morbus Alzheimer war also bereits länger bekannt. Die Forscher hoffen nun, die Störung mittels der Ceramidwerte im Blut früher diagnostizieren zu können – wobei entweder hohe Konzentrationen Alzheimerdemenz fördern oder umgekehrt niedrige einen Schutz darstellen.
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