Sonnensystem: Sonnensystem ist seitlich eingebeult
Die Heliosphäre unseres Sonnensystems hat, wie schon vermutet, tatsächlich eine seitliche Delle und ist am Rand zudem turbulent zerzaust, fassen Forscher Daten zusammen, die die Raumsonde Voyager 2 von der Grenze zum interstellaren Medium gesendet hat. Die vor mehr als drei Jahrzehnten gestartete Sonde hatte im Sommer des vergangenen Jahres den so genannten Terminationsschock durchflogen und damit den Rand des Sonnensystems erreicht.
Die Daten des alten Raumfahrzeugs bestätigen und ergänzen Beobachtungen der Schwestersonde Voyager 1, die vor Jahren an einer anderen Stelle diese Grenze erreicht hatte. Voyager 2 stieß in 84 Astronomischen Einheiten (AE) Sonnenentfernung auf den Terminationsschock, wo interstellares Medium auf das von der Sonne abgegebene Sonnenwindplasma prallt und es schlagartig abbremst, berichten Edward Stone vom California Institute of Technology und seine Kollegen [1]. Die in eine etwas andere Richtung vorausfliegende Sonde Voyager 1 hatte diese Grenze erst rund zehn AE (also zehnmal 150 Millionen Kilometer) weiter von der Sonne entfernt erreicht. Stones Team vermutet, dass lokale Magnetfelder des interstellaren Raumes die Heliosphäre an der von Voyager 2 erreichten Stelle nach innen drücken.
Die Sonde durchdrang bei ihrem Flug aus dem Sonnensystem den Terminationsschock innerhalb eines Tages gleich mehrfach, weil die Grenze dynamisch aus und in Richtung Sonne hin- und herfluktuiert und von lokalen Rippen durchsetzt ist.
Voyager 2 befindet sich nun wie Voyager 1 in der "Heliosheath" genannten Übergangszone zwischen Heliosphäre und Heliopause, hinter der der interstellare Raum beginnt. Die Heliopause liegt wahrscheinlich in 130 bis 150 AE Entfernung von der Sonne. Die Voyagersonden könnten sie im nächsten Jahrzehnt erreichen, schätzen die Raumfahrtingenieure. Weitere Daten aus der Sonnensystem-Grenzregion soll die Sonde IBEX liefern, die im Sommer 2008 Richtung Interstellarraum starten wird. (jo)
© spektrumdirekt
Die Daten des alten Raumfahrzeugs bestätigen und ergänzen Beobachtungen der Schwestersonde Voyager 1, die vor Jahren an einer anderen Stelle diese Grenze erreicht hatte. Voyager 2 stieß in 84 Astronomischen Einheiten (AE) Sonnenentfernung auf den Terminationsschock, wo interstellares Medium auf das von der Sonne abgegebene Sonnenwindplasma prallt und es schlagartig abbremst, berichten Edward Stone vom California Institute of Technology und seine Kollegen [1]. Die in eine etwas andere Richtung vorausfliegende Sonde Voyager 1 hatte diese Grenze erst rund zehn AE (also zehnmal 150 Millionen Kilometer) weiter von der Sonne entfernt erreicht. Stones Team vermutet, dass lokale Magnetfelder des interstellaren Raumes die Heliosphäre an der von Voyager 2 erreichten Stelle nach innen drücken.
Die Sonde durchdrang bei ihrem Flug aus dem Sonnensystem den Terminationsschock innerhalb eines Tages gleich mehrfach, weil die Grenze dynamisch aus und in Richtung Sonne hin- und herfluktuiert und von lokalen Rippen durchsetzt ist.
Die Messdaten von Voyager 2, die im Gegensatz zu ihrer Schwestersonde ein noch funktionsfähiges Plasmaanalysegerät besitzt, bestätigen auch die Bedeutung der so genannten Pickup-Ionen für die physikalischen Prozesse am Terminationsschock. Diese hochenergetischen Teilchen entstehen aus neutralen Atomen des interstellaren Mediums, wobei ein großer Teil der Energie des Sonnenwindes übertragen wird, berichten John Richardson und seine Kollegen vom Massachusetts Institute of Technology [2].
Voyager 2 befindet sich nun wie Voyager 1 in der "Heliosheath" genannten Übergangszone zwischen Heliosphäre und Heliopause, hinter der der interstellare Raum beginnt. Die Heliopause liegt wahrscheinlich in 130 bis 150 AE Entfernung von der Sonne. Die Voyagersonden könnten sie im nächsten Jahrzehnt erreichen, schätzen die Raumfahrtingenieure. Weitere Daten aus der Sonnensystem-Grenzregion soll die Sonde IBEX liefern, die im Sommer 2008 Richtung Interstellarraum starten wird. (jo)
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