Sternentod: Stern frisst Planet
Der rund 1000 Lichtjahre von uns entfernte Stern BP Piscium im Sternbild Fische (lateinisch: Pisces) hat vor relativ kurzer Zeit einen Planeten oder einen Begleitstern verschlungen, wie neue Messdaten des Röntgenteleskops Chandra nahelegen. BP Piscium ähnelt unserer Sonne, ist aber deutlich älter und hat sich daher schon weiter entwickelt. Er hat sich zu einem Roten Riesen aufgebläht und alles in seinem direkten Umfeld verschlungen, da er sich dabei bis zum 400-fachen seines früheren Durchmessers vergrößert hat.
Nun fanden die Astronomen um Joel Kastner am Rochester Institute of Technology Hinweise darauf, das BP Piscium alles andere als jung ist. Der Stern befindet sich nicht in einem Sternhaufen und in seinem direkten Umfeld existieren keine weiteren jungen Sterne. Außerdem enthält seine Hülle nur geringe Mengen an Lithium, was typisch für alte Sterne ist. Lithium wird durch die Kernreaktionen im Inneren des Sterns zerstört. Zudem ist die Oberflächenschwerkraft von BP Piscium zu gering für einen jungen Stern und ähnelt derjenigen eines Roten Riesen.
Das Röntgenspektrum von BP Piscium gleicht jenen von Flares, starken Eruptionen heißen Gases von der Oberfläche des Sterns oder von Wechselwirkungen zwischen der Sternoberfläche und der umgebenden Gas- und Staubscheibe. Flares sind Hinweise auf starke Magnetfelder im Umfeld des Sterns und belegen dessen rasche Rotation. Somit kann ein Dynamoeffekt auftreten, der die Megnetfelder erzeugt. Diese rasche Rotation könnte auf das Verschlingen von Planeten oder einem nahen Begleitstern zurückgehen.
Im jetzigen Zustand von BP Piscium müssen alle eng umlaufenden Planeten bereits zerstört sein. Aber möglicherweise bildet sich in der Gas- und Staubscheibe um den Stern gerade eine zweite Generation von Planeten. Daten, die mit dem Infrarotsatelliten Spitzer gewonnen wurden, weisen auf die Existenz von mindestens einem Gasriesen in der Staubscheibe hin. Er könnte ein Überbleibsel des urprünglichen Planetensystems sein oder erst vor kurzem entstanden sein.
Wie sterbende Sterne Planeten oder Begleitsterne in ihrer Rote-Riesen-Phase verschlingen, ist ein aktuelles Forschungsgebiet der Astrophysik. Es müssen noch viele Details dieser Vorgänge geklärt werden, bis sich ein konsistentes Bild ergeben kann.
Tilmann Althaus
Die Messdaten von Chandra weisen darauf hin, dass BP Piscium von einer dichten Scheibe aus Gas und Staub umgeben ist. Im sichtbaren und infraroten Licht ist der Stern selbst unsichtbar, aber Bilder vom Weltraumteleskop Hubble zeigen zwei heiße Gasströme – Jets – die von den Polen des Sterns ausgehen. Bislang galt BP Piscium als ein sehr junger sonnenähnlicher Stern, der gerade seine T Tauri-Phase durchläuft, das bedeutet, in seinem Zentrum hat vor kurzem die Wasserstofffusion eingesetzt.
Nun fanden die Astronomen um Joel Kastner am Rochester Institute of Technology Hinweise darauf, das BP Piscium alles andere als jung ist. Der Stern befindet sich nicht in einem Sternhaufen und in seinem direkten Umfeld existieren keine weiteren jungen Sterne. Außerdem enthält seine Hülle nur geringe Mengen an Lithium, was typisch für alte Sterne ist. Lithium wird durch die Kernreaktionen im Inneren des Sterns zerstört. Zudem ist die Oberflächenschwerkraft von BP Piscium zu gering für einen jungen Stern und ähnelt derjenigen eines Roten Riesen.
Die Messdaten von Chandra fügen diesem Bild weitere Indizien hinzu: Junge massearme Sterne sind im Röntgenlicht heller als ältere Sterne auf der Hauptreihe des Hertzsprung-Russell-Diagramms. Somit lässt sich die von Sternen freigesetzte Röntgenstrahlung als Altersindikator nutzen. BP Piscium setzt Röntgenstrahlung frei, aber deutlich zu wenig für einen jungen Stern.
Das Röntgenspektrum von BP Piscium gleicht jenen von Flares, starken Eruptionen heißen Gases von der Oberfläche des Sterns oder von Wechselwirkungen zwischen der Sternoberfläche und der umgebenden Gas- und Staubscheibe. Flares sind Hinweise auf starke Magnetfelder im Umfeld des Sterns und belegen dessen rasche Rotation. Somit kann ein Dynamoeffekt auftreten, der die Megnetfelder erzeugt. Diese rasche Rotation könnte auf das Verschlingen von Planeten oder einem nahen Begleitstern zurückgehen.
Im jetzigen Zustand von BP Piscium müssen alle eng umlaufenden Planeten bereits zerstört sein. Aber möglicherweise bildet sich in der Gas- und Staubscheibe um den Stern gerade eine zweite Generation von Planeten. Daten, die mit dem Infrarotsatelliten Spitzer gewonnen wurden, weisen auf die Existenz von mindestens einem Gasriesen in der Staubscheibe hin. Er könnte ein Überbleibsel des urprünglichen Planetensystems sein oder erst vor kurzem entstanden sein.
Wie sterbende Sterne Planeten oder Begleitsterne in ihrer Rote-Riesen-Phase verschlingen, ist ein aktuelles Forschungsgebiet der Astrophysik. Es müssen noch viele Details dieser Vorgänge geklärt werden, bis sich ein konsistentes Bild ergeben kann.
Tilmann Althaus
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