Evolution: Tarnkleid schützt Pflanze
Das neuseeländische Araliengewächs Pseudopanax crassifolius tarnt sich vor Fressfeinden, in dem es im Laufe seines Lebens mehrfach die Blattfarbe wie -form wechselt und im Jugendstadium dadurch quasi "unsichtbar" wird. Allerdings ist der Schutz mittlerweile überflüssig: Die Pflanze wurde hauptsächlich von Moas verzehrt – und diese Laufvögel starben in den letzten Jahrhunderten aus.
Damit unterscheidet sich Pseudopanax crassifolius deutlich von der verwandten Art P. chathamicus von den Chathaminseln 800 Kilometer östlich von Neuseeland. Dort gab es im Gegensatz zu den Hauptinseln auch keine großen Pflanzenfresser wie die Moas, weshalb die Gewächse keine derartigen Schutzmechanismen entwickeln mussten. Pseudopanax crassifolius versuchte dagegen der Beweidung durch verschiedene Tricks zu entgehen. Neben der Farbtäuschung setzten sie auf eine Art mechanischer Verhinderungstaktik: Da die straußenähnlichen Moa keine Zähne besaßen, mussten sie Blätter im ganzen abreißen und schlucken – dafür war aber das Jugendlaub zu sperrig. War der Baum mehr als drei Meter hoch, hatte er die kritischste Zeit überstanden, denn die Vögel gelangten dann nicht mehr an das gewünschte Futter.
Entdeckt haben diese Taktik Biologen um Kevin Burns von der Victoria University in Wellington, welche die Lebensphasen des Baums studiert hatten. Keimlinge treiben demnach kleine, schmale Blätter aus, die für das menschliche Auge scheckig und wie welkes Laub aussehen: Sie verschmelzen daher gerade unter den schummrigen Lichtverhältnissen des Unterholzes mit der Umgebung und sind dann kaum auszumachen. Die Jugendphase wiederum ist gekennzeichnet durch größere und länglichere, dornartig gezähnte Blätter. Erreicht der Baum schließlich Höhen von mehr als drei Metern, so wächst grün gefärbtes Laub mit normalen Blattgrößen und -formen.
Damit unterscheidet sich Pseudopanax crassifolius deutlich von der verwandten Art P. chathamicus von den Chathaminseln 800 Kilometer östlich von Neuseeland. Dort gab es im Gegensatz zu den Hauptinseln auch keine großen Pflanzenfresser wie die Moas, weshalb die Gewächse keine derartigen Schutzmechanismen entwickeln mussten. Pseudopanax crassifolius versuchte dagegen der Beweidung durch verschiedene Tricks zu entgehen. Neben der Farbtäuschung setzten sie auf eine Art mechanischer Verhinderungstaktik: Da die straußenähnlichen Moa keine Zähne besaßen, mussten sie Blätter im ganzen abreißen und schlucken – dafür war aber das Jugendlaub zu sperrig. War der Baum mehr als drei Meter hoch, hatte er die kritischste Zeit überstanden, denn die Vögel gelangten dann nicht mehr an das gewünschte Futter.
Dies sei einer der ersten Nachweise, dass auch Pflanzen sich durch Farben und Muster vor Fressfeinden tarnen können, so die Forscher. Im Tierreich findet man derlei dagegen oft. Der Pflanzentrick sorgte allerdings nicht für das Aussterben der Moa: Die Vögel fielen der Jagd durch die zuwandernden Maori und der Abholzung der Wälder zum Opfer, noch bevor die Europäer Neuseeland entdeckten. (dl)
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