Sommerloch heute: Trotz ist gesund
Aufsässigkeit bei Ein- bis Zweijährigen – also noch vor dem eigentlichen Trotzalter – ist kein Anlass zur Besorgnis, im Gegenteil: Sie ist Anzeichen für eine positive Entwicklung, beruhigen amerikanische Forscher entnervte Eltern. Sie reflektiere die aufkommende Autonomie des Kindes und ihr Vertrauen darin, für sie wichtige Ereignisse kontrollieren zu können, vermelden Theodore Dix von der Universität von Texas in Austin und seine Kollegen.
Die Wissenschaftler hatten 119 Mütter, vorwiegend aus der Mittelschicht, und ihre Kinder beim gemeinsamen Spielen gefilmt und die Aufnahmen ausgewertet. Die Frauen sollten dabei den 14 bis 27 Monate alten Kindern ein begehrtes Spielzeug verweigern und sie nach Ende der Spielstunde zum Aufräumen anhalten.
Offenbarten die Mütter hingegen depressive Symptome, überhörten die Kleinen eher die Aufforderungen, statt widerspenstig zu reagieren. Ein Grund dafür, warum sich Kinder unter solchen Bedingungen häufig schlechter entwickelten, könne darin liegen, dass die Kleinen die notwendige Selbstsicherheit nicht erlernen und sich daher eher passiv verhalten, wenn Hindernisse drohen, so die Forscher.
Aktiver Widerstand auf Kindesseite in diesen jungen Jahren, wenn erstmals Forderungen gestellt werden, sei daher kein Anzeichen von Problemen zwischen Eltern und Kind oder für eine gestörte kindliche Entwicklung. Es handle sich vielmehr um einen positiven Effekt, auch wenn sich ausgeprägter Trotz ein oder zwei Jahre später durchaus als schwierig erweisen könne, erklärt Dix. (af)
Die Wissenschaftler hatten 119 Mütter, vorwiegend aus der Mittelschicht, und ihre Kinder beim gemeinsamen Spielen gefilmt und die Aufnahmen ausgewertet. Die Frauen sollten dabei den 14 bis 27 Monate alten Kindern ein begehrtes Spielzeug verweigern und sie nach Ende der Spielstunde zum Aufräumen anhalten.
Auch die Wissenschaft kennt ein Sommerloch. Mehr und mehr fluten dann Ergebnisse die Medien, die sonst kaum den Weg in die Berichterstattung finden. Mit der Reihe "Sommerloch heute" möchten wir Ihnen eine Auswahl präsentieren.
Die Kleinen verhielten sich dann besonders trotzig, wenn ihre Mütter ausgesprochen feinfühlig auftraten und kaum Anzeichen für Depression aufwiesen. Diese Kinder, die zudem positives Interesse am Wechselspiel mit ihrer Mutter demonstrierten, neigten denn auch am wenigsten dazu, irgendwelche Aufforderungen schlicht zu ignorieren und legten trotz allem hohe Kooperationsbereitschaft an den Tag. Offenbarten die Mütter hingegen depressive Symptome, überhörten die Kleinen eher die Aufforderungen, statt widerspenstig zu reagieren. Ein Grund dafür, warum sich Kinder unter solchen Bedingungen häufig schlechter entwickelten, könne darin liegen, dass die Kleinen die notwendige Selbstsicherheit nicht erlernen und sich daher eher passiv verhalten, wenn Hindernisse drohen, so die Forscher.
Aktiver Widerstand auf Kindesseite in diesen jungen Jahren, wenn erstmals Forderungen gestellt werden, sei daher kein Anzeichen von Problemen zwischen Eltern und Kind oder für eine gestörte kindliche Entwicklung. Es handle sich vielmehr um einen positiven Effekt, auch wenn sich ausgeprägter Trotz ein oder zwei Jahre später durchaus als schwierig erweisen könne, erklärt Dix. (af)
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.