Virologie: Unerwartete Wege von RNA-Viren
Bestimmte RNA-Viren können doch ins menschliche Erbgut eingebaut werden, obwohl das bislang nicht vermutet wurde. Damit sei ihr potenzieller Einsatz in der Gentherapie gefährdet, da willkürlich ins Genom eingebautes Virus-Erbgut Krebs auslösen könne, berichten Forscher von der Universitätsklinik Zürich.
Bekannt war bereits, dass so genannte Retroviren zur Entartung der infizierten Zelle und damit zu Tumoren führen können. Diese RNA-Viren, zu denen auch der Aids-Erreger HIV gehört, schreiben mit einem bestimmten Enzym ihre RNA in DNA um und bauen diese mit Hilfe weiterer Virus-Enzyme an einem willkürlichen Ort ins menschliche Genom ein.
RNA-Viren, die nicht zu den Retroviren gehören, galten dagegen bisher als unbedenklich, weil sie keine Möglichkeit haben, ihr Erbgut in die Chromosomen ihres Wirts einzuschleusen. Die Wissenschaftler um Markus Geuking, inzwischen an der McMaster University in Ontario, zeigten nun, dass dies mit Hilfe spezieller Enzyme doch möglich ist. Die Forscher sehen diese Enzyme als evolutionsbiologisches Überbleibsel von sehr alten Infektionen mit Retroviren. Ihre Bauanleitung wurde vor langer Zeit ins Genom integriert und von Generation zu Generation weitergegeben.
Zwar können nicht alle RNA-Viren diese Enzyme nutzen, da ihre Aktivierung vom infizierenden Erreger abhängt. Dennoch sollte in Zukunft bei jedem als Genfähre ins Auge gefassten RNA-Virus gründlich getestet werden, ob es diese "fossilen" Enzyme aktivieren kann, bevor es als möglicher Therapievektor in Frage kommt, mahnen die Forscher.
Die Gentherapie baut auf der Fähigkeit eines Virus, den Weg in seine Wirtszellen zu finden und deren Ressourcen für sich zu nutzen: Man entfernt krankheitsrelevante Gene und ersetzt sie durch therapeutisch wirksame. Nicht nur Erbleiden, auch Krebs und degenerative Krankheiten wie Morbus Parkinson gehören zu den potenziellen Kandidaten dieser Methode.
In der Praxis erwiesen sich allerdings einige dieser Ansätze als unwirksam, andere sogar als gefährlich. So brachten verschiedene Krebsfälle den früheren Hoffnungsträger schon in Verruf. (ff)
Bekannt war bereits, dass so genannte Retroviren zur Entartung der infizierten Zelle und damit zu Tumoren führen können. Diese RNA-Viren, zu denen auch der Aids-Erreger HIV gehört, schreiben mit einem bestimmten Enzym ihre RNA in DNA um und bauen diese mit Hilfe weiterer Virus-Enzyme an einem willkürlichen Ort ins menschliche Genom ein.
RNA-Viren, die nicht zu den Retroviren gehören, galten dagegen bisher als unbedenklich, weil sie keine Möglichkeit haben, ihr Erbgut in die Chromosomen ihres Wirts einzuschleusen. Die Wissenschaftler um Markus Geuking, inzwischen an der McMaster University in Ontario, zeigten nun, dass dies mit Hilfe spezieller Enzyme doch möglich ist. Die Forscher sehen diese Enzyme als evolutionsbiologisches Überbleibsel von sehr alten Infektionen mit Retroviren. Ihre Bauanleitung wurde vor langer Zeit ins Genom integriert und von Generation zu Generation weitergegeben.
Zwar können nicht alle RNA-Viren diese Enzyme nutzen, da ihre Aktivierung vom infizierenden Erreger abhängt. Dennoch sollte in Zukunft bei jedem als Genfähre ins Auge gefassten RNA-Virus gründlich getestet werden, ob es diese "fossilen" Enzyme aktivieren kann, bevor es als möglicher Therapievektor in Frage kommt, mahnen die Forscher.
Die Gentherapie baut auf der Fähigkeit eines Virus, den Weg in seine Wirtszellen zu finden und deren Ressourcen für sich zu nutzen: Man entfernt krankheitsrelevante Gene und ersetzt sie durch therapeutisch wirksame. Nicht nur Erbleiden, auch Krebs und degenerative Krankheiten wie Morbus Parkinson gehören zu den potenziellen Kandidaten dieser Methode.
In der Praxis erwiesen sich allerdings einige dieser Ansätze als unwirksam, andere sogar als gefährlich. So brachten verschiedene Krebsfälle den früheren Hoffnungsträger schon in Verruf. (ff)
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