Moderner Naturschutz: Versteigerung von Tiernamen
Am 20. September werden im Rahmen einer Auktion in Monaco die Namensrechte für zehn neu entdeckte Fischarten an den Meistbietenden vergeben. Veranstalter sind die Monaco-Asia Society, die humanitäre und Umweltprojekte in Asien unterstützt, sowie die Naturschutzorganisation Conservation International. Die bislang namenlosen Fische sind ein kleiner Teil von Dutzenden unbeschriebener Arten, die bei einer von Conservation International durchgeführten Expedition zu Riffen vor der Küste der indonesischen Provinz Papua entdeckt wurden.
Die Einnahmen der "blauen Auktion" – so der offizielle Name – sollen für langfristige Schutzprojekte der neu entdeckten Arten sowie weitere Umwelt- und Biodiversitätsprojekte in der Region verwendet werden. Francesco Bongiovanni, Präsident der Monaco-Asia Society, erhofft sich durch dieses Vorgehen einen Gewinn von bis zu 1,4 Millionen US-Dollar.
Artnamen wurden bereits in der Vergangenheit gewinnbringend versteigert, beispielsweise zahlte 2005 ein anonymer Bieter 650 000 US-Dollar für das Recht, eine neu entdeckte bolivianische Affenart zu benennen. Unabhängig vom Namensgeber muss die neue Bezeichnung sich allerdings aus einem Gattungs- und Artnamen zusammensetzen, und eine detaillierte Beschreibung der Spezies muss in einem wissenschaftlichen Magazin oder als Monografie veröffentlicht werden.
"Gegen eine solche Versteigerung von Artnamen zur Akquirierung von Geldern für den Natur- und Artenschutz ist nichts einzuwenden, vor allem wenn eine derart seriöse Organisation wie Conservation International verantwortlich zeichnet", urteilt Jörn Köhler, Mitbegründer des gemeinnützigen Vereins BIOPAT, der Namenspatenschaften für neu entdeckte Tierarten vergibt, um mit den Einnahmen Erforschung und Erhalt der biologischen Vielfalt zu unterstützen. "Für einige Wissenschaftler stellt sich höchstens ein rein emotionales Problem, aber diese müssen ihre neu entdeckten Arten ja nicht für solche Zwecke zur Verfügung stellen."
Anders wäre es allerdings, wenn die Versteigerung der persönlichen Bereicherung Einzelner dienen würde. Hier müsste sich derjenige zu Recht den Vorwurf der Biopiraterie gefallen lassen, so der Biologe. Auch gebe es den Vorwurf des Neokolonialismus: Gut ausgebildete Wissenschaftler reisen in tropische – und meist arme – Länder, finden unter Umständen eine neue Art und gestalten ihre Karriere mit den Ergebnissen. Das Land jedoch, das ihnen die Forschungsgrundlage bietet, hat davon meist keinen unmittelbaren Nutzen. (lp)
Die Einnahmen der "blauen Auktion" – so der offizielle Name – sollen für langfristige Schutzprojekte der neu entdeckten Arten sowie weitere Umwelt- und Biodiversitätsprojekte in der Region verwendet werden. Francesco Bongiovanni, Präsident der Monaco-Asia Society, erhofft sich durch dieses Vorgehen einen Gewinn von bis zu 1,4 Millionen US-Dollar.
Artnamen wurden bereits in der Vergangenheit gewinnbringend versteigert, beispielsweise zahlte 2005 ein anonymer Bieter 650 000 US-Dollar für das Recht, eine neu entdeckte bolivianische Affenart zu benennen. Unabhängig vom Namensgeber muss die neue Bezeichnung sich allerdings aus einem Gattungs- und Artnamen zusammensetzen, und eine detaillierte Beschreibung der Spezies muss in einem wissenschaftlichen Magazin oder als Monografie veröffentlicht werden.
"Gegen eine solche Versteigerung von Artnamen zur Akquirierung von Geldern für den Natur- und Artenschutz ist nichts einzuwenden, vor allem wenn eine derart seriöse Organisation wie Conservation International verantwortlich zeichnet", urteilt Jörn Köhler, Mitbegründer des gemeinnützigen Vereins BIOPAT, der Namenspatenschaften für neu entdeckte Tierarten vergibt, um mit den Einnahmen Erforschung und Erhalt der biologischen Vielfalt zu unterstützen. "Für einige Wissenschaftler stellt sich höchstens ein rein emotionales Problem, aber diese müssen ihre neu entdeckten Arten ja nicht für solche Zwecke zur Verfügung stellen."
Anders wäre es allerdings, wenn die Versteigerung der persönlichen Bereicherung Einzelner dienen würde. Hier müsste sich derjenige zu Recht den Vorwurf der Biopiraterie gefallen lassen, so der Biologe. Auch gebe es den Vorwurf des Neokolonialismus: Gut ausgebildete Wissenschaftler reisen in tropische – und meist arme – Länder, finden unter Umständen eine neue Art und gestalten ihre Karriere mit den Ergebnissen. Das Land jedoch, das ihnen die Forschungsgrundlage bietet, hat davon meist keinen unmittelbaren Nutzen. (lp)
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