Gedächtnis: Zum Abgewöhnen
Die Konditionierung auf einen Belohnungsreiz kann nach einer Lernpause leichter gelöscht werden.
Wenn Ratten einen bestimmten Ton hören und gleichzeitig einen Elektroschock erhalten, reagieren sie bald mit Furcht auf das Geräusch allein. Diese Angstkonditionierung lässt sich wieder löschen, indem man den Ton eine Zeit lang ohne die zugehörigen Schocks präsentiert. Als besonders wirkungsvoll hat es sich erwiesen, in diesen Vorgang eine Pause einzubauen. Jonathan Lee und seine Kollegen von der englischen University of Birmingham zeigen nun: Auch positive Verknüpfungen im Gehirn lassen sich besser aufheben, wenn sich die Löschung in zwei separaten Phasen aufteilt.
Die Forscher trainierten ihre Laborratten darauf, durch das Drücken eines Hebels an Futterpillen zu gelangen. Zeitgleich leuchtete jeweils ein paar Sekunden lang eine Lampe auf. Bei dieser Form der Konditionierung wirkt nach gewisser Zeit allein das Aufleuchten als Belohnung. Um die Verknüpfung von Futter und Licht im Gehirn wieder zu aufzuheben, ließ man die Ratten wieder den Hebel drücken, wobei wie gehabt das Licht erschien, nicht aber das Futter. Bei einem Teil der Tiere unterbrachen die Wissenschaftler diesen Vorgang nach den ersten zehn Minuten durch eine einstündige Pause und führten ihn anschließend weitere 60 Minuten fort. Die anderen Tiere durchliefen die 70 Minuten am Stück.
In der anschließenden Testphase zeigte sich: Die Ratten, die beim vorherigen Löschungsvorgang keine Pause gehabt hatten, drückten noch tagelang den Lichtschalter, während die andere Gruppe schon nach kurzer Zeit aufgab. Offenbar sahen Letztere das Licht allein bald nicht mehr als Belohnung an.
Die ersten zehn Minuten vor der Pause dienten zunächst als Auffrischung des Gedächtnisses, erklären die Wissenschaftler. In der Phase unmittelbar nach diesem Abruf, also während der Pause, sei eine Erinnerung besonders anfällig für Veränderungen. So könne die Verbindung von Licht und Futter effektiver gelöscht werden. (mb)
Die Forscher trainierten ihre Laborratten darauf, durch das Drücken eines Hebels an Futterpillen zu gelangen. Zeitgleich leuchtete jeweils ein paar Sekunden lang eine Lampe auf. Bei dieser Form der Konditionierung wirkt nach gewisser Zeit allein das Aufleuchten als Belohnung. Um die Verknüpfung von Futter und Licht im Gehirn wieder zu aufzuheben, ließ man die Ratten wieder den Hebel drücken, wobei wie gehabt das Licht erschien, nicht aber das Futter. Bei einem Teil der Tiere unterbrachen die Wissenschaftler diesen Vorgang nach den ersten zehn Minuten durch eine einstündige Pause und führten ihn anschließend weitere 60 Minuten fort. Die anderen Tiere durchliefen die 70 Minuten am Stück.
In der anschließenden Testphase zeigte sich: Die Ratten, die beim vorherigen Löschungsvorgang keine Pause gehabt hatten, drückten noch tagelang den Lichtschalter, während die andere Gruppe schon nach kurzer Zeit aufgab. Offenbar sahen Letztere das Licht allein bald nicht mehr als Belohnung an.
Die ersten zehn Minuten vor der Pause dienten zunächst als Auffrischung des Gedächtnisses, erklären die Wissenschaftler. In der Phase unmittelbar nach diesem Abruf, also während der Pause, sei eine Erinnerung besonders anfällig für Veränderungen. So könne die Verbindung von Licht und Futter effektiver gelöscht werden. (mb)
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