Direkt zum Inhalt

Digitale Krankenhäuser: Woran zeigt sich, dass die Digitalisierung in Kliniken vorankommt?

Fortschritte in der Digitalisierung hat das Konsortium Digitalradar Krankenhaus kürzlich gemeldet. Wo und wie ist das im Alltag spürbar? Professorin Sylvia Thun und Dr. Malte Haring bewerten im »ÄrzteTag«-Podcast die Ergebnisse aus erster Hand.
Eine schwangere Frau liegt in einem Krankenhausbett und hat ofensichtlich Wehen.
ÄrzteTag
Woran zeigt sich, dass die Digitalisierung in Kliniken vorankommt, Fra
loading 00:0000:00
live

    Die Digitalisierung kommt langsam voran in den Kliniken, das haben die Ergebnisse der 2. Erhebung für den Digitalradar gezeigt: Um 9,1 Punkte auf 42,1 von 100 möglichen Punkten ist der Score der digitalen Reife laut Vollerhebung unter fast 1.600 Krankenhäusern binnen drei Jahren gestiegen.

    Überall spürbar ist das allerdings noch nicht – so warten niedergelassene Ärztinnen und Ärzte immer laut Praxisbarometer Digitalisierung der KBV noch sehnsüchtig darauf, dass die Krankenhäuser die Kommunikation auf digitale Entlassbriefe umstellen.

    Eine Einordnung der Ergebnisse vermitteln Professorin Sylvia Thun, Direktorin der Core-Unit E-Health und Interoperabilität (CEI) am Berliner Institut für Gesundheitsforschung (BIH) an der Charité, und Dr. Malte Haring, inav – privates Institut für angewandte Versorgungsforschung, vom Konsortium Digitalradar Krankenhaus im »ÄrzteTag«-Podcast. Im Gespräch erläutern beide die Methodik der Erhebung und wie die Selbstauskünfte der Krankenhäuser validiert und mit der tatsächlichen Lage in den Krankenhäusern abgeglichen werden.

    Die Auswertung der 2. Erhebung sei noch gar nicht abgeschlossen, berichtet Thun weiter. So werde der Zusammenhang zwischen dem wirtschaftlichen Erfolg einer Klinik und dem Grad der digitalen Reife noch untersucht, ebenso ein möglicher Zusammenhang zwischen der Qualität des Outcomes und dem Digitalisierungsgrad. Der Digitalradar sei gut geeignet für Kliniken, ein Benchmarking über die eigenen Fortschritte bei der Digitalisierung zu machen, erläutert Haring.

    Der Digitalradar, schlussfolgern Thun und Haring, zeige recht gut, dass Deutschland im internationalen Vergleich gar nicht so schlecht dastehe in der Digitalisierung des Gesundheitswesens – sie hoffen auf eine weitere Verbesserung, die eine 3. Erhebung in den kommenden Jahren zeigen könne. Denn noch seien die Projekte aus dem Krankenhauszukunftsfonds nicht alle umgesetzt. Nicht zuletzt sehen beide auch Möglichkeiten, nach einem Praxiszukunftsgesetz mit einer Förderung des niedergelassenen Bereichs einen Digitalradar für Praxen zu machen, um den Grad der Digitalisierung im ambulanten Sektor zu evaluieren. Nicht zuletzt der Digitalisierungsgrad der Krankenkassen könnte über ein solches Instrument einmal genauer überprüft werden. (Dauer: 29:48 Minuten)

    Alle Podcasts im Überblick

    Noch mehr hören? Die besten deutschsprachigen Wissens-Podcasts gibt es auf Spektrum.de. Auf dieser Seite finden Sie eine Übersicht.

    Schreiben Sie uns!

    Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.

    Partnerinhalte

    Bitte erlauben Sie Javascript, um die volle Funktionalität von Spektrum.de zu erhalten.