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Nahrungskette: Fisch reißt Beute in den Abgrund

Seltene Filmaufnahmen zeigen dramatische Jagdszenen am Meeresgrund. Es lohnt sich, den Ton einzuschalten.

Bootsmannfisch erbeutet Barrakuda

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Video (19.0 MB)

Ein Fisch steckt eingegraben im Sediment, ein paar Federwürmer liegen herum, und eine Schnecke kriecht langsam auf das Loch zu – so weit, so unspektakulär, auch wenn sich die beobachtenden Biologen über das Schneckenrennen amüsieren. Doch dann wird es dramatisch: Ein Barrakuda nähert sich von links – und wird schlagartig in die Tiefe gerissen. Schwarze Schlieren steigen auf, und vom Opfer ist zur Begeisterung der Wissenschaftler nichts mehr zu sehen. Schließlich fällt die Schnecke noch hinter her; ihr Schicksal bleibt ungeklärt.

Gefilmt wurden die Szenen im Rahmen der Expedition »Windows to the deep 2018« durch die US-Meeresbehörde NOAA während eines Tauchgangs am atlantischen Kontinentalschelf vor der südöstlichen US-Küste. Die Bilder zeigten schön, wie die Jagdstrategie mancher Tiefseearten funktionierten, so die NOAA-Forscher. Sie hatten anfänglich Schwierigkeiten, die Art zu identifizieren. Allerdings tauchte der Raubfisch auf vorherigen Videos ebenfalls auf und konnte schließlich als Mittelatlantischer Bootsmannfisch (Porichthys plectrodon) bestimmt werden. Er hat eine der schnellsten Reaktionszeiten, die man von Fischen kennt, und schlägt blitzschnell zu, wenn sich Beute seinem Hinterhalt nähert.

Tiefseefisch | Eine der beeindruckenden Arten aus der Tiefsee, welche die NOAA-Expedition aufzeichnen konnte.

Während ihrer Tauchexpedition registrierte das Team zahlreiche Tierarten, über die kaum etwas bekannt ist. Primäres Ziel der Fahrt war die Erkundung des Currituck-Erdrutsches, einer der größten bekannten Sedimentabrutschungen vor der US-Ostküste. Er fand vor 25 000 bis 50 000 Jahren statt und könnte einen riesigen Tsunami ausgelöst haben. Unter den gefundenen Arten könnte sich mindestens eine bislang unbestimmte Spezies befinden – eine Seeanemone aus rund 1800 Metern Tiefe.

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