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Kommentare - - Seite 146

Ihre Beiträge sind uns willkommen! Schreiben Sie uns Ihre Fragen und Anregungen, Ihre Kritik oder Zustimmung. Wir veröffentlichen hier laufend Ihre aktuellen Zuschriften.
  • Werbung für Geschichten

    05.01.2007, Dr. Werner T. Fuchs, Hünenberg, Schweiz
    Um die Sagen Homers besser verstehen zu können, brauchen wir tatsächlich keine neurologischen Erkenntnisse. Aber die Hirnforscher können aus ihrer Sicht Erklärungen liefern, weshalb unser Gehirn Informationen in Form von Geschichten aufnimmt und speichert, warum wir auch im egalitären Zeitalter Helden lieben und wie eine gute Geschichte aufgebaut ist. Jedenfalls machte ich die Erfahrung, dass eingefleischte Rationalisten eher an die Wirkungskraft von Geschichten glauben, wenn ich ihnen das Normalste der Welt mit dem naturwissenschaftlichen Vokabular der Neurologen erkläre. Das ist nicht wenig.
  • Herrn Storz ist voll inhaltlich zuzustimmen

    04.01.2007, Ingo-Wolf Kittel, Augsburg
    Die gegenwärtige Hype um die Hirnforschung ist ein Wiedergänger aus dem 19. Jahrhundert (auf teilweise ebenso plattem Niveau z.B. eines aus dem griechischen Altertum stammenden Materialismus). Um bekannte zeitgenössische Historiker wie Michael Hagner oder Olaf Breidbach, die seit Jahren umfangreiches Material über die Geschichte der Hirnforschung publizieren, macht die Redaktion von G&G jedoch einen mehr als auffälligen Bogen. Gemessen an der Anzahl von Interviews und Artikeln bevorzugt sie dagegen bestimmte Autoren, deren selbst unter Fachkollegen z.T. höchst umstrittene Denken geradezu Programmvorgabe zu sein scheint. G&G-Leser erfahren kaum etwas von dem mehr als zweitausendjährigem Ringen um Fragen, die ins Zentrum unseres Selbstverständnisses zielen, schon gar nicht aus erster Hand; dafür werden sie auf der anderen Seite mit einem in der Philosophie heute "naturalistisch" bezeichneten, bislang eher "szientistisch" genannten Denken konfrontiert, dessen Hintergründe und erst recht Fragwürdigkeiten im Dunkeln gelassen werden, obwohl sie in der Philosophie in den letzten zwei Jahrzehnten wieder stärker diskutiert werden.

    Dabei sind alle wesentlichen Argumente dieser philosophischen Debatte auch öffentlich und zum Teil vielfach vorgetragen worden. In G&G findet sich davon kaum etwas wieder, und das wenige davon erscheint auch noch recht unausgewogen. Wie ein Ausrutscher wirkt beispielsweise das in der Ausgabe 5/2004 publizierte, auf Anregung von mir zustande gekommene Interview mit dem englischen Philosophen Peter Hacker, der 2003 mit dem vielfach ausgezeichneten australischen Synapsenforscher Max Bennett ein fast 500 Seiten umfassendes Lehrbuch "Philosophical Foundations of Neuroscience" publiziert hat, in dem alle wesentlichen Schwachpunkte bisherigen neurowissenschaftlichen Denkens gelistet und konstruktiv kritisiert werden. Nur wurde in G&G das Buch selbst bislang noch nicht vorgestellt und inhaltlich erläutert oder auch nur eine Besprechung davon im hinteren Rezensionsteil publiziert. (Im verlagseigenen Science-Shop wird es wie Sauerbier angeboten: ohne eine einzige Verlagsangabe zu dem zugegeben brisanten Inhalt dieses epochalen Werks und bemerkenswerterweise sogar ohne die Möglichkeit, wie bei anderen Büchern des Shops eine Lesermeinung dazu abzugeben. Allerdings ist im Beitrag 692630 des ebf. verlagseigenen "Psychologie-Forums" von "wissenschaft-online" eine eingehende Rezension des Buchs von Bennett & Hacker zu finden sowie im Beitrag 708104 sogar ein Artikel mit dem Titel "Ach, das Gehirn", in dem derselbe Autor anhand dieses und etlicher anderer neuerer Publikationen einen gewichtigen Teil der derzeitigen Diskussion nachzeichnet.)

    Noch gar nicht scheint die seit einigen Jahren recht lebhaft gewordene Diskussion der sog. Ersten-Person-Perspektive, die für Fachwissenschaften wie Psychologie und Psychiatrie zentral und unabdingbar ist, von der G&G-Redaktion in den Blick geraten zu sein. Es ist die Frage, ob sie die zentralen Themen und Diskussionspunkte, die einen Titel wie "Gehirn und Geist" so interessant machen, wirklich "im Blick hat": Psychologisch hat die Fokussierung der Aufmerksamkeit auf einen Bereich praktische Blindheit für andere zur Folge - uns seien das noch so wichtige ...


  • Größe und Grenzen objektiver Erkenntnisse

    28.12.2006, Michael Habecker, Bruckmuehl
    Sehr geehrte Gehirn&Geist Redaktion,

    Nach der anregenden und erfrischenden Lektüre ihres Dossiers 1/2006 „Angriff auf das Menschenbild“ möchte ich ihnen ein paar Gedanken und Anregungen dazu schicken. Wenn man unter „Wissenschaft“ und „real existierend“ lediglich dasjenige versteht was einen „einfachen Ort“ hat, worauf man mit dem Finger zeigen kann und sich in der äußeren Welt objektiv und monologisch untersuchen lässt, dann gibt es so etwas wie „Geist“ gar nicht, weil dieser keinen einfachen Ort hat. Dann gibt es allerdings auch keine Gedanken und Gefühle, und auch keine Quadratwurzel aus –1, weil all dies „Gegenstände“ innerer Betrachtung sind. In diesem Sinne wäre auch Mathematik keine Wissenschaft. Eine nicht-reduktionistische Wissenschaft hingegen wird daher sowohl innere wie auch äußere Erkenntnis“objekte“ zu ihrem Untersuchungsgegenstand machen, und diese mit ihren jeweiligen Erkenntnismethodiken, Erkenntnisbereichen und auch Erkenntnisgrenzen darstellen. Das „Ereignis“ Gedanke beispielsweise hätte demnach eine innere Dimension, die z.B. die Phänomenologie (z.B. Husserl) mit einer Methodik wie Introspektion untersucht, und eine äußere Komponente, welche beispielsweise durch Gehirnscanning und Neurophysiologie betrachtet wird. Beides bringt nicht aufeinander reduzierbar Erkenntnisse. Weiterhin hat das Ereignis „Gedanke“ auch eine intersubjektive Dimension, eine kulturelle Komponente, welche z.B. durch Hermeneutik, die Kunst des sich Verstehens, untersucht werden kann (z.B. Habermas), und eine interobjektive Komponente, welche z.B. durch Systemtheorie (z.B. Luhmann) untersucht wird. All dies sind nicht aufeinander reduzierbare Perspektiven auf EIN Ereignis (Gedanke) – Perspektiven einer ersten Person (subjektiv), einer zweiten Person (intersubjektiv), und einer dritten Person (objektiv).

    Vor diesem Hintergrund ist es ebenso interessant wie spannend, die Beiträge des Dossiers zu verfolgen. Der erste Beitrag "Wo Gott wohnt" konzentriert sich dabei auf eine Perspektive einer dritten Person und der Suche nach einem „Gottesmodul“. Doch eine noch so genaue Kenntnis eines derartigen (objektiv im Gehirn feststellbaren) Moduls wird einem niemals die eigene Phänomenologie einer derartigen Erfahrung liefern können, so wie auch das Messen ihrer Gehirnströme beim Lesen dieses Beitrages ihnen nichts (in Begriffen einer ersten Person Singular „ich“) darüber aussagt, wie sie sich gerade fühlen. Diese perspektivische Einseitigkeit zieht sich auch durch den zweiten Beitrag "Die Kopflastigkeit des Glaubens" wenn versucht wird, Subjektivität lediglich in objektiven Begrifflichkeiten zu beschreiben. Auch im dritten Beitrag "An der Schwelle zum Tod" wird die Frage gestellt, ob die „Bilder an der Schwelle zum Tod nur die Folge außergewöhnlicher Hirnprozesse“ sind, was bei einer Bejahung zum bereits beschriebenen Absolutismus einer objektiven Betrachtungsweise über die subjektiven (und intersubjektiven) Erkenntnisbereiche führt. Folgerichtig müsste jemand der dies behauptet sein eigenes Denken leugnen, das dieses Denken und die Äußerungen von Gedanken (außer als neuronale Muster und Strukturen) nicht existieren. Der Autor des Beitrages verwendet jedoch auch bei der Formulierung seiner Gedanken Worte, die ihren Ursprung in einem inneren Erleben haben. Eine perspektivische Ausgewogenheit wird dann im Dialog "Licht am Ende des Tunnels" hergestellt, wo von den Dialogpartnern objektive („auch solche Fragen können Hirnforscher präzise untersuchen“), subjektive („sie blicken in die Augen von Menschen und wissen genau: Das haben die tatsächlich so erlebt“) und auch intersubjektive („es gibt ja sogar Kleinkinder mit Nahtod-Erlebnissen. Denen wird man wohl kaum vorwerfen können, dass sie kulturell auf eine bestimmte Sterbeerfahrung vorgeprägt sind“) Erkenntnisbereiche jeweils voneinander differenziert, und damit als voneinander unterschieden erkennbar werden. Der dann folgende Artikel "Gleichtakt im Neuronennetz" nähert sich dem Thema wieder von Außen („Neuronennetz“), und stellt die Frage, ob Tiere Bewusstseins haben. Stellt man die Frage noch grundsätzlicher, und unterscheidet inneres und äußeres Erleben, dann wird man Tieren wohl Innerlichkeit nicht absprechen können, und hat es lediglich mit einem "nur" graduellen Unterschied von Innerlichkeit zwischen Tieren und Menschen zu tun, mit einer Zunahme von Tiefe von Bewusstheit im Verlauf der Evolution, und kann sich dann überlegen wie man „Bewusstseins“ definiert. "Das Ich im Schneckenhaus" weist auf die Grenzen des autonomen Ichs hin, und damit auch auf die Grenze von Subjektivität und Phänomenologie, und bei der Aufdeckung dieser Grenzen spielen objektive Erkenntnisse wie die der Neurobiologie eine bedeutende Rolle, aber auch die Erkenntnisse von Hermeneutik und Strukturalismus, mit der Aufdeckung unbewusster individueller und kultureller Hintergrundstrukturen, welche die individuelle Wahrnehmung prägen, ohne dass dies aus den Phänomenen dieser Wahrnehmung ersichtlich würde. Diese Art eines perspektivischen Pluralismus, und damit auch einer Wissenschaft die alle Erkenntnismethodiken zulässt, wird auch im Beitrag "Ich denke was, was du nicht denkst", angesprochen: „Es ist ein und dieselbe Realität, die wir einmal psychologisch und einmal physikalisch beschreiben“, und auch im Folgebeitrag "Von Fledermäusen und der Freiheit des Willens" unter Verweis auf die Identitätstheorie von Gustav Theodor Fechner: „ ... dass hier zwei unterschiedliche Formen des Zugangs vorliegen. Erfolgt der Zugang aus der Innenperspektive der ersten Person – erlebt man also die Wärme der Sonne auf der Haut – dann sprechen wir von Vorgängen im Bewusstsein. Nehmen wir dagegen derselben Aktivität gegenüber die Außenperspektive der dritten Person ein, dann können wir diese als neuronalen bzw. allgemein materiellen Vorgang beschreiben ... zwei Seiten derselben Medaille.“ Um diese „Außenperspektive“ mit ihrer Aufdeckung von Grenzen der Innenperspektive geht es dann auch in den folgenden Beiträgen "Gedankenschranken", "Im Hirn des Verbrechers" und "Alles nur Geraten". Ebenfalls ein Ergebnis der Erkenntnisse der Außenperspektive von Bewusstheit sind die Möglichkeiten von "Gedankenkontrolle" (z.B. durch chemische Manipulationen), das Thema des folgenden Beitrages, mit dem wichtigen Hinweis auf Grenzen dieser Außenperspektive ihrerseits: „Auch wenn ein Proband im Tomografen ganz verschiedene Informationen verarbeitet, zeigt sein Gehirn oft ähnliche Aktivitätsmuster. Es ist daher kaum möglich, aus einem Hirnbild zu schließen, welche Information genau vorlag.“ Um das zu erfahren, so könnte man hinzufügen, braucht es eine subjektive bzw. intersubjektiv/dialogische Perspektive, ich muss den Probanden (intersubjektiv) fragen, was er oder sie (subjektiv) erlebt hat. Interessant dann auch die Diskussion im Beitrag "Ein Frontalangriff auf unser Selbstverständnis und unsere Menschwürde", mit den genannten Perspektivwechseln und ihrer Wechselwirkung: „Ständig nehmen die Hinweise zu, dass unsere Erfahrungen selbst die physischen Hirnstrukturen verändern, und zwar nachhaltig.“ Subjektivität wirkt auf Objektivität wirkt auf Intersubjektivität wirkt auf Objektivität usw. ein, ein sich wechselseitiges Geschehen, dem eine einzige Perspektive allein nicht gerecht werden kann. Mit einem „klassisch“ subjektiven Phänomen, der Lüge, beschäftigt sich dann der Beitrag "Kurze Beine? Haben wir alle!", und der Möglichkeit (und den Grenzen) einer objektiven Messung von Lügen. Faszinierend auch die Anfänge einer Verbindung von Biologie und Technik in "Entlassen in die Wirklichkeit". Ethik als ein klassisches intersubjektives Thema – wie wollen wir miteinander leben? – wird dann, wiederum überwiegend aus einer Es-Perspektive einer dritten Person, im Beitrag "Seelenpein in der Maschine" beleuchtet, und mit grundsätzlichen Problemen der Messbarkeit und Darstellung von Gehirnvorgängen beschäftigt sich "Momentaufnahmen des Geistes?". Ein Interview mit Humberto R. Maturana, einem der Gründerväter der Kognitionswissenschaften und einer Neurophänomenologie als eigenständiger Wissenschaft und Perspektive, und ein (objektiver) Blick auf die Arbeitsweise unserer Nervenzellen in Geheimsprache der Neuronen beenden die Artikelserie dieses Dossiers.

    Ich erlaube mir – als eine Zusammenfassung der Punkte auf die es mir ankommt - die Angabe von ein paar Literaturhinweisen des amerikanischen Autors Ken Wilber, dessen Buch Naturwissenschaft und Religion in der Ausgabe 12/99 von Spektrum der Wissenschaft besprochen wurde.

    1. Zum Thema einer integralen Wissenschaft, welche alle Erkenntnismethodiken der Menschheit miteinander vereint, und in ihren jeweiligen Größen und Grenzen darstellt, von Phänomenologie über Strukturalismus über Hermeneutik über Behaviorismus über Kognitions- und Neurowissenschaften über Systemtheorie ...:
    Integral Spirituality Kap. 1: Integral Methodological Pluralism

    2. Leib/Seele Problem
    Integrale Psychologie, S. 195 (das Buch ist übrigens dem oben erwähnten Gustav Theodor Fechner gewidmet).

    3. Meditation und Gehirn
    - Ganzheitlich Handeln, S. 80, und
    - Einfach DAS, S. 98 (hier beschreibt Wilber einen auf Video aufgezeichneten Selbstversuch, wo er sich meditierend an eine EEG angeschlossen hat und aus der Ich-Perspektive meditative Zustandsänderungen beschreibt, bei gleichzeitiger Betrachtungsmöglichkeit objektiver Gehirnstromveränderungen).

    Mit freundlichen Grüssen

    Michael Habecker


  • Si tacuisses ...

    22.12.2006, Göttingen
    Grau verfehlt das Wesentliche von Karl Eibls Buch gleich in mehrfacher Weise. Er verkennt den Unterschied zwischen Neurobiologie und evolutionärer Psychologie; Eibls Entwurf ist der letzteren zuzurechnen und hat mit der ersten nichts zu tun. Die Behauptung, "Dass Romane, Lieder und Dramen Resultate besonderer kognitiver Leistungen darstellen, hat noch niemand bezweifelt." zeigt nicht nur, dass es um Graus historisches Wissen nicht sonderlich gut bestellt ist, sondern auch die für einen Philosophen eigentlich erstaunliche Bereitschaft, sich mit Allgemeinplätzen zufrieden zu geben. Geht es doch Eibl um die durchaus nicht triviale und sehr unterschiedlich beantwortete Frage, welche Leistungen Literatur hat und wie diese spezifischen Leistungen sich in der biologisch-kulturellen Koevolution des Menschen entwickelt haben.

    Außerdem scheint für Grau irrigerweise nur die Literaturtheorie Existenzberechtigung zu besitzen, die bei der Interpretation von Einzeltexten hilfreich ist; hier hätte ein Blick in eine Zusammenstellung literaturtheoretischer Texte den Horizont erweitern können.
  • Die Seele ist der Mensch selbst!

    19.12.2006, Bernd Wimmershoff,Solingen
    Der Gott Abrahams, Jakobs und Isaaks hat uns das Buch der Bücher gegeben, um uns in religiöser Hinsicht zu unterweisen und ist dabei sorgfältig vorgegangen.

    Leider kann man das nicht von allen Übersetzern und Interpretierern sagen!
    z.B. in 1. Mos.2:7 b heißt es in der Lutherbibel 1912, 2. Abdruck auszugsweise:

    ... und also ward der Mensch eine lebende Seele!

    In einer neueren Übersetzung heißt es an dieser Stelle noch besser:

    ... und der Mensch wurde eine lebende Seele.

    eine weitere Erklärung lautet in Hesekiel 18:4 , Lb1912:

    Denn siehe, alle Seelen sind mein; des Vaters Seele ist sowohl mein als des Sohns Seele.
    Welche Seele sündigt, die soll sterben.

    oder besser:

    Hesekiel 18:4
    Siehe! Alle Seelen — mir gehören sie. Wie die Seele des Vaters, ebenso die Seele des Sohnes — mir gehören sie. Die Seele, die sündigt — sie selbst wird sterben.

    Stammt die heutige Ansicht über die unsterbliche Seele vielleicht von der Schlange, die zu Eva sagte:

    Darauf sprach die Schlange zur Frau: "Ihr werdet ganz bestimmt nicht sterben.
    Denn Gott weiß, daß an demselben Tag, an dem ihr davon eßt, euch ganz bestimmt die Augen geöffnet werden, und ihr werdet ganz bestimmt sein wie Gott, erkennend Gut und Böse."

    Da sie aber doch starben, musste eine neue Aussage her, um die Behauptung der Schlange "Ihr werdet ganz bestimmt nicht sterben", weiter zu stützen:

    die Ergänzung hieß dann aus nicht biblischen späteren Quellen:

    Der Mensch hat eine unsterbliche Seele!?

    Das Wort (Logos) hat mit Logik oder logisch (folgerichtig) zu tun.
    Lügen haben keinen Ewigkeitswert und werden beizeiten entlarft.

    Danke für die Erkenntnisse in dem Artikel, durch den Aussagen des Buchs der Bücher mal wieder bestätigt werden!

    B.W., SG
  • Die Seele beginnt und endet im Gehirn

    17.12.2006, Christian Miedl, Ingolstadt
    Zum einen glaube ich, dass es sehr wohl einige Menschen gibt, die sich mit ihren Tod beschäftigen, obwohl keine Suizidgedanken im Raum stehen. Zum anderen ist es meines Erachtens schon wichtig, medizinisches wie auch ethisches Hintergrundwissen zu haben, um richtig mit diesem Thema umzugehen.

    Ist es nicht so, dass mit dem Ausfall des Großhirns und des Cortex das Bewusstsein und Empfinden eines Menschen für immer erloschen ist, wenn es mehr als eine halbe Stunde ausfällt? Alles was diesen Menschen ausmacht, ist für niemanden mehr jemals erfahrbar. Nichts kann mehr zu einem Menschen vordringen, dessen Bewusstsein für immer verloren ist. Hier, so glaube ich, kann man nicht mehr von einem menschlichen Individuum sprechen, sondern nur noch von einer funktionierenden Hülle. All sein Wissen, seine Gedanken und vor allem seinen Willen hat dieser Mensch für immer mitgenommen.

    Das Sterben ist die letzte und höchste Schule des Lebens, und nicht alle müssen wir diese Schule, diese Erfahrung des Sterbens bewusst erfahren. Ebenso unterschiedlich wie die Todesursachen von Menschen sein können, sind auch ihre Denkweisen und Einstellungen zum Tod anderer und auch zum eigenen Tod. Auch wenn es die Möglichkeit geben sollte, dass Menschen in einen gewissen Rahmen selbst über die Kriterien ihres Todeszustandes entscheiden können, muss dies nicht jeder tun, sondern nur jene, welche eine Patientenverfügung mit der entsprechenden Erweiterung hinterlegt haben. Und wer sich für unsterblich hält, ist dem Tod sowieso schon näher als dem Leben oder einfach nur geisteskrank.
  • Untot? Ein Unding!

    12.12.2006, apl. Prof. Dr. med. Christoph J. G. Lang, 91096 Möhrendorf
    Es ist ein Unding zu glauben, es sei hilfreich, Menschen selbst darüber befinden zu lassen, wann man sie als tot zu betrachten habe. Abgesehen davon, dass kaum jemand sich gern mit seinem eigenen Tod auseinandersetzt und ohne massiven Zwang niemals auch nur annähernd die erforderlichen Vorausverfügungen zu beschaffen wären (die Rate der spontanen Widersprüche gegen eine Organspende in Österreich bewegt sich im Promillebereich) - was tun, wenn sich jemand für unsterblich hält? Im Frühjahr 1998 ließ die Deutsche Transplantationsgesellschaft 1000 Männer und Frauen aus der Bevölkerung durch das Meinungsforschungsinstitut Emnid nach ihrer Einstellung zur Organspende befragen (Dt Ärztebl 1999;96:A-1160). Nur 89 Prozent sahen einen Menschen als tot an, wenn der Hirntod und zusätzlich der Kreislaufstillstand eingetreten waren!

    Vor diesem Hintergrund wird deutlich, wie absurd die Forderung von Veatch und Shewmon ist. Überlassen wir doch die Todesfeststellung wie seit dem 19. Jahrhundert weiterhin den Ärzten und rütteln wir nicht am Konzept des Hirntodes, das sich als eindeutig, vermittelbar, plausibel und sogar pragmatisch umsetzbar erwiesen hat. Auch in einer pluralistischen Gesellschaft darf übertriebene Individualität nicht zur Auflösung sinnvoller Normen und Maßstäbe führen.
  • Gründungsaufruf

    11.12.2006, Harald Bulling, Berlin
    Damit das Mögliche entsteht, muss immer wieder das Unmögliche versucht werden. (Hermann Hesse)

    Werte Damen und Herren,
    wir wollen einen bundesweiten Verein der Mobbinggegner gründen. Gut, es gibt ja schon so viele Initiativen und Vereine, mögen viele von Ihnen sagen. Und das ist richtig, doch ersetzen lokale Gruppen einen bundesweiten Dachverein oder -verband? Sicherlich nicht, sind wir der Meinung, gerade wenn es um rechtliche Fragen geht und dafür die Öffentlichkeit gewonnen werden muss, da sehen wir als Opfer eine große Lücke.
    Die Würde des Menschen ist unantastbar
    Art. 1, GG
    Was sind nun rechtliche Probleme die ein bundesweiter Verein lösen oder deren Lösung er anstoßen könnte? Einmal das Dilemma oder Problem Hartz IV, wie lange halte ich als Betroffener eigentlich den rechtlichen Weg durch? Welche Fristen stehen mir bevor, vom Anwaltsbesuch bis zum wahrscheinlichen Termin vor dem Landesarbeitsgericht? Fragen über Fragen, wer kann dem Mobbingopfer da klare Aussagen geben.
    Für alle bis 50 Jahre ist das Arbeitslosengeld auf 12 Monate begrenzt, dann geht es im Sturzflug in das Arbeitslosengeld 2, also Hartz IV. Bei den über 50jährigen sind 18 Monate vielleicht gerade ausreichend, noch oder auch schon nicht mehr? Weshalb erhalten Mobbingopfer keine Unterstützung von den Arbeitsagenturen? Ein Mögliches Beispiel wäre, dass sie Arbeitslosengeld 1 bis zum Abschluss ihres Falles bekommen, viele würden dann nicht aus Angst sich mit der Abfindung zufrieden geben. Außerdem sollten die Arbeitsagenturen gegen die Mobber mit in die Pflicht genommen werden können und natürlich die Verursacher auf ihr schuldhaftes Verhalten hinweisen müssen dürfen. So sollten Mobber auch von den Arbeitsagenturen gerichtlich auf Schadensersatz verklagt werden können, hat das Mobbingopfer sein positives Urteil bekommen, wird die Arbeitsagentur aktiv. Mobbing geht doch auch in vielen Fällen zu Lasten der Arbeitslosenversicherung, und damit belasten sie letztendlich in erheblichem Umfang das soziale Netz. Mobber müssen auch hier finanziell zur Rechenschaft gezogen werden.
    Welche Nutzen und Bedeutung hat das Antidiskriminierungsgesetz für uns? Wer kann diese Frage heute beantworten? Welche Unterstützung finden wir auf europäischer Ebene?
    Daher unser Anliegen, beteiligen Sie sich an der Diskussion und an der Gründung des Vereins mit Ideen, Vorschlägen und Kritik, gemeinsam sind wir einfach besser, oder? Und die Opfer haben es doch auch verdient. Teilen Sie uns Ihre Meinung mit Angabe der Mailanschrift mit, wenn sie dadurch für sich keine Nachteile haben. Auch die namentliche Kennzeichnung der Beiträge überlassen wir Ihnen, doch für die Kommunikation ist ein Namen ehrlich gesagt einfacher. Danke.
    Selbstverständlich kann auch unter dem gemeinsamen Dach eines bundesweiten Vereins jede der lokalen oder bisherigen Gruppen, Initiativen, Vereine und Organisationen ihre Selbstständigkeit bewahren, so wie die Unabhängigkeit von Parteien und sonstigen Vereinigungen gewährleistet werden muss. Doch wer weiß ohne Verein, also somit ohne bundesweite Plattform schon was passiert, wer kennt die zahllosen Urteile, wenn er im Süden oder Norden unserer Gesellschaft lebt? Es gibt doch ehrlich gesagt, so viele von uns, warum wollen wir uns nicht in diesem Jammertal Mobbing zusammenschließen und was verändern, für heute und morgen, denn der Mob wird doch immer größer und unersättlicher, oder?

    Körperliche Unversehrtheit.
    Artikel 2, GG (Recht auf Leben), Absatz (2) >>Jeder hat das Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit. Die Freiheit der Person ist unverletzlich. In diese Rechte darf nur auf Grund eines Gesetzes eingegriffen werden.<<
    So kann eine der zentralen Aufgaben des Vereins sein, dass die Bundesregierung oder das Parlament gezwungen werden, einen jährlichen Mobbingreport vorzulegen, darin enthalten sollten sein, Anzahl der Mobbingfälle, Schadensumme durch Mobbing, Anzahl der Mobbingprozesse usw... „Etwa 200 Selbstmorde werden jedes Jahr mit Mobbing in. Verbindung gebracht. ... 3) „Der Mobbing-Report“, Schriftenreihe der Bundesanstalt für Arbeitsschutz ...“
    Europas berühmtester Kriminalpsychologe* prophezeit:“ Wut und Zorn am Arbeitsplatz gehören zu den größten gesellschaftlichen Herausforderungen der nächsten 30 Jahre.“ *Thomas Müller
    Rund 1,5 Millionen Menschen erleben jeden Tag in der Bundesrepublik Psychoterror am Arbeitsplatz. Viele dieser Betroffenen, aber auch Vorgesetzte und Kollegen, stehen oftmals hilflos vor diesem Problem. Mobbing-Betroffene werden gekündigt oder sind durch die langen Quälereien am Arbeitsplatz arbeitsunfähig geworden. Quelle DGB, Stand 05.05.06 Und warum ändert dann der so große DGB nichts daran?
    Darum sollten wir die Chance ergreifen, Sie können uns auch damit erheblich unterstützen, wenn Sie diese Mail an Organisationen, die Presse, Personen oder Vereine, die sich mit Mobbing beschäftigen, weiterleiten, sowie uns über neue Forschungsergebnisse und Untersuchungen auf dem Laufenden halten. Sie können aber auch unsere Initiative für einen monatlichen Vorläufer des Antimobbingnewsletter unterstützen, wenn Sie uns bitte einfach mitteilen, wie viele Mobbingfälle betreuen Sie derzeit, wie viele Betroffene führen im laufenden Monat einen Prozess. Auch wäre die Anzahl der Erkrankungen wegen Mobbing von Interesse und wie viele Opfer gehen in die Arbeitsunfähigkeit. Bedenken Sie bitte, aktuelle Zahlen sind für Sie und uns wichtige Argumente im Antimobbingkampf. Auf Wunsch erhalten Sie natürlich unseren einfachen und überschaubaren Newsletter auch. Danke!
    i.V.
    Harald Bulling
    Dipl. Volkswirt

    wiki.mobbing-gegner.de ist unsere Plattform.


    Unterstützt von
    www.adam-stiftung.de
    www.mobbing-online.de
    www.mein-parteibuch.de
    www.unternehmenskultur.theisen-web.de
    www.familien-willkommen.de
    NoMobbingsaar@aol.de


    Auch für Mobbingopfer geht das Leben weiter, daher auch mal was zum Lachen, vielleicht eine der witzigsten Internetseiten bei uns zurzeit.
    www.onlinewahn.de

    Wer möchte bitte noch auf diesen Internetverteiler?
    Schicken Sie einfach eine kurze Mail an mich – harald.bulling@web.de und ich nehme Sie gerne auf. Über die weitere Versendung dieses Aufrufs würden wir uns freuen, die Sache hat es einfach verdient.

  • Das Gehirn täuscht sich nicht

    09.12.2006, Hans-Werner Hunziker
    Dass der Blinde Fleck retouchiert wird, ist den meisten Leuten bekannt. Wenigen ist jedoch bewusst, wie chaotisch die Seheindrücke auf der Gehirnrinde ankommen. Zudem sind dort die fovealen (100% scharfen) und die peripheren (unscharfen und verzerrten, komprimierten) Seheindrücke in einem richtigen Durcheinander angeordnet. Auf meiner Website www.learning-systems.ch habe ich die foveale und periphere Wahrnehmung kurz dargestellt. Eine ausführliche Darlegung mit viel Bildmaterial und Literaturangaben findet sich in
    Hunziker, H.-W.,(2006). Im Auge des Lesers.
    ISBN-13: 978-3-7266-0068-6 transmedia verlag
    Stäubli Verlag AG Zürich
  • Biogische Ursache des Glaubens und seine Ausw. (Korrektur)

    09.12.2006, Gottfried Bonn, Bergheim
    Sehr geehrte Redaktion,

    anfangs habe ich ja Ihr neues Dossier "Angriff auf das Menschenbild" mit offener Begeisterung gelesen. Immerhin werden dort zahlreiche interessante Belege und Indizien dafür geliefert, dass zum Beispiel Meditieren auch tatsächlich Auswirkungen auf das Gehirn hat, was ja bis vor zehn Jahren noch von vielen Menschen belächelt wurde.
    Spätestens als es jedoch in Ihrem Dossier zur Interpretation dieses und weiterer interessanter Sachverhalte über das Bewusstsein und Glaubensfragen ging, war ich enttäuscht. Wer wie beispielsweise Herr Metzinger einfach behauptet, dass der Glaube an Gott nur biologische Ursachen hat und damit auch die angeblich überholte Vorstellung eines Weiterlebens der Seele nach dem Tode in Frage stellt, der spielt - so wie ich es sehe - mit den Gefühlen von Millionen gläubiger Menschen auf der ganzen Welt. Dass Religion hauptsächlich mit dem Gefühlsleben und der Sinnfindung jedes Einzelnen zu tun hat, wird in Ihrem Dossier meiner Meinung nach viel zu wenig berücksichtigt. Davon abgesehen ist und bleibt das, was nach dem Tode kommt oder auch nicht, reine Glaubenssache, da hierzu niemals endgültige wissenschaftliche Schlüsse gezogen werden können. Insofern dürfte wohl zu keiner Zeit jemand für seinen Glauben gesellschaftlich geächtet werden. Eine derartige Vorstellung ist zumindest für mich eine Horror-Vision, welche hoffentlich nie eintreten wird.
    Letztlich denke ich, dass aufgrund der Ergebnisse der Gehirnforschung zwar alle Bewusstseinsfunktionen biologisch erklärbar sind, jedoch auf die Frage, nach dem warum es so gekommen ist, dass wir Wesen mit bewusster Wahrnehmung sind und die Welt erleben dürfen, wird die Wissenschaft wohl niemals eine endgültige Antwort finden. Spätestens hier bleibt jedoch immer noch Platz für Glaube und Hoffnung und da dieser - wie einige Neurologen selbst sagen - ja in uns genetisch angelegt ist, wird der Mensch in seinem Denken auch nach wie vor Raum für spirituelle Gefühle haben. Menschen brauchen in Glauben begründete Hoffnung, da ihr Leben und alles was sie tun, nach meinem Dafürhalten, ansonsten keinen Sinn hat. Dass sich dabei unser Gottesbild in Zukunft nachhaltig ändern wird, ist vollkommen klar, dass es jedoch vollständig aus unserem Denken verschwindet, glaube ich nicht, denn ansonsten wäre auch die Wissenschaft an ihr Ende angelangt (wenn wir alles wissen, was gibt's dann noch zu erforschen?) und auch ihr tun letztlich von Anfang an sinnlos gewesen. Denn was nützt eine Wissenschaft, welche die Wahrnehmung des Menschen und damit letztlich auch sich selbst als reine Illusion weg rationalisiert?

    Mit den besten Grüßen

    Gottfried Bonn
    Schriftsteller/Musiker
  • Das Schulsystem ist schuld!

    07.12.2006, Reptar
    Der klare Grund für Amokläufe ist das staatliche Schulsystem:
    - Mobbing
    - unmotivierte Lehrer
    - keine individuelle Förderung
    - schon Jahre lang keine Reformen mehr
    Oder was meinen Sie, wieso gerade alle Amokläufe in der Schule stattfinden? Was würden Sie machen, wenn sie jeden Tag von ihren Mitschülern erniedrigt werden und die Lehrer wegschauen?
    Das Schulsystem ist total veraltet, viele Lehrer bleiben faul auf ihren dicken Gehältern sitzen. Man kann sie ja noch nicht einmal bei zu schlechtem Unterricht entlassen!
    Und was machen die Politiker? Sie bringen nach Jahren langen Wartens eine so genannte Reform heraus. Darin heißt es:
    In der 9. Klasse werden nur noch zwei Arbeiten pro Halbjahr geschrieben. Dadurch explodierten natürlich die Pisa-Ergebnisse nicht gerade in die Höhe.
    Und das hat diese Reform gebracht :
    - Wenn man eine Arbeit verhaut, kann man keine gute Note mehr bekommen
    - doppelte Zeitdauer, keine Pausen dazwischen
    - doppelter Stoff, den man behalten muss
    - doppelter Stress
    Wobei Stress ja wieder ein Faktor ist, der zu einem Amoklauf führen kann, wenn ein Kind nur von allen geärgert wird:
    Von den Lehrern gestresst, von den Mitschülern geärgert, von den Eltern unter Druck gesetzt: Das kann nicht lange gut gehen, ohne dass irgend etwas passiert.


  • Einfluss der Umwelt

    07.12.2006, B. Hüsch, Eckernförde
    wie im Leserbrief von Beate Braun schon angesprochen, muss nach einer Ursache geforscht werden. Denn das gewaltverherrlichende Videos und Spiele einen negativen Einfluss auf das Gehirn haben, ist hinlänglich bewiesen!
    Natürlich gibt es viel Gewalt auf der Welt, in welcher Form auch immer, aber ich würde die angestaute Wut in positive Energie umwandeln und damit die Welt verbessern.
    Es ist aber ein Unterschied, ob ich auf harmlose Hühner schieße oder ob es darum geht, einen oder mehrere Menschen qualvoll zu töten. Dieses Spektrum ist so umfangreich, dass man unbedingt differenzieren muss, was für Jugendliche schädigenden Einfluss hat und was nicht! Hier ist wieder einmal unsere Gesellschaft gefragt, denn die prägt schließlich unsere Werte und Verhaltensweisen. Damit spricht es uns alle an, denn niemand kann sich so aus der Verantwortung ziehen.
  • Serge Delaville

    07.12.2006, Wolfgang Flach, Köln
    In seiner wie immer lesenswerten Kolumne "Winters' Nachschlag" zitierte Uli Winters im März einen sehr klugen Satz von Serge Delaville: "Kunst ist die Imitation des nicht Vorhandenen". Besser kann man es nicht sagen. Ich habe nun einige Monate lang versucht, etwas über diesen Herren Delaville herauszufinden - leider erfolglos. Im Internet gab es nur sehr spärliche Informationen, und meine Recherche im Buchhandel ergab nur einen ungenauen Hinweis auf ein längst vergriffenes Buch in französischer Sprache. Können Sie Licht in das Dunkel bringen, das diesen Serge Delaville umgibt?
    Stellungnahme der Redaktion

    Lieber Herr Flach,

    leider kann ich Ihnen auch nicht viel weiterhelfen. Die Quellen zu Herrn Delaville (manchmal auch De la Ville oder de la Ville) sind in der Tat spärlich. Außer einer Art literarischer Guerilla-Bewegung unter dem Namen "Delaphilonismus", in der sich Delaville mit der "Wahrheitssuche mittels Wortspielen" beschäftigte, sind mir auch nur Zitate wie das im Text verwendete bekannt, die stets durch besondere Brillanz auffallen.

    Vielen Dank für Ihr Kompliment, freut mich sehr!

    Gruß, Uli Winters

  • Organspende - der genommene Abschied

    06.12.2006, Renate Focke, Osterholz-Scharmbeck
    Am Schluss des Brennpunkt-Interviews sagt der evangelische Theologe Wilfried Herle: "Ich versuche daher gerade junge Menschen zu ermutigen, nicht vor ihm [dem Tod] zu fliehen, sondern bewusst Abschied zu nehmen, wenn Angehörige sterben." Dem stimme ich vorbehaltlos zu. Warum aber gehören Hirntote nicht zu den Sterbenden, von denen man Abschied nehmen sollte?

    Sowohl Dieter Birnbacher als auch Wilfried Herle stellen fest, dass hirntote Menschen noch nicht tot sind. Doch beide sind dafür, "... dass wir sie dennoch als Organspender heranziehen können" (Birnbacher). Der Philosoph Birnbacher plädiert so elegant für die Widerspruchslösung: "... auch wenn wir dafür in punkto Patientenautonomie einen gewissen Preis zu zahlen haben."

    Sicherlich meint er damit nicht sich selbst oder diejenigen im medizinischen Bereich, die genauestens über alle Vorgänge der Spendererkennung, Spendermeldung, Spenderkonditionierung, Hirntodfeststellung und Organentnahme informiert sind, sondern eher die Uninformierten, Gutgläubigen, die als Spender "nach dem Tod" in Frage kommen. Für sie und ihre Angehörigen gibt es keinen Abschied, keine Begleitung bis zum letzten Atemzug und darüber hinaus. Als Mutter eines so genannten Organspenders bleibt mir das Entsetzen darüber, dass Ärzte meinen Sohn in seiner letzten Lebenszeit wie Material behandelt haben und ihm ohne Narkose oder Schmerzmittel die Organe herausgeschnitten haben.

    Wie kann ich Ärzten vertrauen, die einen Totenschein ausstellen, auch wenn der Hirntote bis zum Ende der Explantation noch leben muss?

    Wie kann ich dem Gesetzgeber vertrauen, der ein Transplantationsgesetz verabschiedet hat, in dem Menschen mit versagendem Gehirn für tot erklärt werden, damit Ärzte ihnen legal Organe und Gewebe entnehmen dürfen?

    Wie kann ich dem Theologen und dem Philosophen vertrauen, wenn sie einerseits feststellen, dass Hirntote noch nicht tot sind, andererseits aber die Praxis der Organentnahme befürworten?
  • Diplomarbeit

    06.12.2006, Bernadette Fleischhacker Judenburg
    Ich bin Schülerin einer Gesundheits- und Krankenpflegeschule, schreibe gerade an meiner Fachbereichsarbeit zum Thema Homunculus/Pflegetherapie und suche dazu Literatur über das Nervensystem. Vielleicht kann mir jemand Tipps geben?
    Stellungnahme der Redaktion

    Außer der in der Neuroanatomieserie von Herrn Wicht genannten Literatur kann ich noch "Neuroanatomie" von Trepel (Urban&Fischer) empfehlen.



    Hartwig Hanser, Redaktion "Gehirn&Geist"

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