Lexikon der Arzneipflanzen und Drogen: Ononis spinosa
Ononis spinosa L.
(syn. Ononis arvensis, O. campestris, O. vulgaris); Dorniger Hauhechel (syn. Eselskraut, Harnkraut, Hauhechel, Ochsenbruch, Stachelkraut, Steinwurzel, Weiberkrieg).
Fam.: Fabaceae.
Vork.: Europa, Asien.
Droge:Ononidis spinosae radix (syn. Ononidis radix, Radix Arestae, Radix Ononidis, Radix Ononidis spinosae); Hauhechelwurzel (syn. Harnkrautwurzel, Haudornwurzel, Hechelkrautwurzel, Ochsenbrechwurzel, Stachelkrautwurzel), die getrockneten Wurzeln und Wurzelstöcke; vgl. Abbildung. Inh.: Flavonoide, besonders Isoflavonoidglykoside, u.a. Ononin und Trifolirhizin, äther. Öl (ca. 0,1 %) mit trans-Anethol, ferner Onocol (syn. α-Onocerin) vgl. Formel, ein ungewöhnliches dimeres Sesquiterpen mit zwei exocyclischen Methylengruppen, sowie Gerbstoffe. Anw.: zur Durchspülung bei entzündlichen Erkrankungen der ableitenden Harnwege und zur Vorbeugung gegen Nierengrieß. Bestandteil von Blasen- und Nierentees sowie als Urologika genutzter Phytopharmaka. Zur Teezubereitung verwendet man als Einzeldosis 2 Teelöffel (3-4 g) zerkleinerte Droge. Als Tagesdosis werden ca. 12 g Droge empfohlen.
Hom.:1.Ononis spinosa HAB 1; Hauhechel, die zur Blütezeit geernteten, frischen oberirdischen Teile (Herba Ononidis). Anw.-Geb.: Erkrankunges des Herzens (Wassersucht) sowie der Niere und ableitenden Harnwege. 2.Ononis spinosa, äthanol. Decoctum HAB 1; die getrockneten unterirdischen Pflanzenteile. Anw.-Geb.: anthroposophische Therapierichtung.
Histor.: Die Droge wurde bereits von Dioskurides als harntreibend erwähnt und in Essig gekocht gegen Zahnschmerzen und als Mundspülwasser empfohlen. Auch die Kräuterbücher des 16. und 17. Jh. berichten über Auszüge der Droge bei Steinleiden, Harnverhalten, Gelbsucht und Feigwarzen.
Ononis spinosa, Ononidis spinosae radix, Hauhechelwurzel
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