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Lexikon der Astronomie: VLT

Das Very Large Telescope auf dem Paranal 1999 Hinter dieser Abkürzung verbirgt sich eines der leistungsstärksten, optischen Teleskope überhaupt, das Very Large Telescope. Es handelt sich um vier Einzelteleskope der 8-Meter-Klasse, die sich auf dem Berg Cerro Paranal (2635 Meter) in der Atacama Wüste im Norden Chiles (Südamerika) befinden. Ein Foto dieses auch landschaftlich reizvollen Ortes der modernen Astronomie ist rechts zu sehen (Credit: ESO/VLT 1999). Das VLT wird von der Europäischen Südsternwarte (European Southern Observatory, ESO) betrieben und hat vor allem die Zielsetzung optische Interferometrie nach dem Vorbild des VLA im Radiobereich durchzuführen. Diese Methode, VLTI für Very Large Telescope Interferometer genannt, ermöglicht dann auch im Optischen bzw. Infraroten eine Auflösung, die sogar besser ist als die des Weltraumteleskops Hubble (Hubble Space Telescope, HST). Dieser Nachweis konnte u.a. mit der Infrarotkamera NICMOS erbracht werden. Derzeit wird der Nahinfrarot-Spektrograph SINFONI intensiv und erfolgreich benutzt.
Die vier Einzelteleskope (Unit Telescopes, UT1 bis UT4) tragen Namen in der Mapuche-Sprache der Indios:

  • UT1: ANTU ('Sonne'),
  • UT2: KUEYEN ('Mond'),
  • UT3: MELIPAL ('Kreuz des Südens') und
  • UT4: YEPUN ('Venus').

Viele deutsche Forschungsinstitute sind an zahlreichen Projekten am VLT beteiligt. So hat die Landessternwarte Heidelberg beispielsweise in Kollaboration die Spektrographen Focal Optical Reducer Spectrograph FORS 1 und FORS 2 beigesteuert. Mit diesen Instrumenten wurde Deep Fields aufgenommen, also extrem lang belichtete Aufnahmen von dunklen Himmelsarealen. Wie bei den Hubble Deep Fields (HDF) zeigen die FORS Deep Fields (FDF) eine Fülle extragalaktischer Systeme. Mit diesen Galaxien werden Statistiken erstellt, die der Kosmologie zugute kommen.

  • Die Autoren
- Dr. Andreas Müller, München

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