Kompaktlexikon der Biologie: Blütezeit
Blütezeit, Blühzeitpunkt, Zeitpunkt im Entwicklungszyklus einer Pflanze, zu dem diese zu blühen beginnt. Die B. richtet sich danach, wann die Blühinduktion erfolgt ist. Wie auch die Blütenbildung selbst, wird die B. genetisch kontrolliert. Dabei erstreckt sich die Wirkung von so genannten B.-Genen auf die die Blütenorgane bestimmenden Blühgene. Inzwischen sind bei dem pflanzlichen Modellorganismus Arabidopsis thaliana mehr als 80 Gene bekannt, welche die B. bestimmen. Sie konnten anhand von Mutanten identifiziert werden, die als so genannte Frühblüher früher als der Wildtyp blühen oder als Spätblüher deutlich später mit der Blütenbildung beginnen. Dabei wird i.d.R. nicht einfach die relativ ungenaue Anzahl an Tagen bestimmt, die nach Aussaat bis zum Öffnen der ersten Blüte verstrichen sind, sondern meistens die präzisere Anzahl der gebildeten Rosetten- und Tragblätter zum Zeitpunkt des Blühbeginns. Diese B.-Mutanten (oder Blühmutanten) zeigen dabei Veränderungen in ihrer Reaktion auf Umwelteinflüsse wie Tageslänge (Fotoperiodismus) und Kälte (Vernalisation), was z.B. bei der spät blühenden gigantea-Mutante zu einer dreifach längeren vegetativen Phase führt. Bei einer Reihe von B.-Mutanten verlangsamen oder beschleunigen so genannte Repressoren und Promotoren die Blütenbildung, indem sie die Wirkung von Phytohormonen (Gibberelline, Brassinosteroide) beeinflussen.
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