Kompaktlexikon der Biologie: Detritusfresser
Detritusfresser, Detritivoren, Tiere, die sich von zerkleinerter organischer Substanz, dem Detritus, ernähren. In der angloamerikanischen Literatur wird D. synonym mit Saprophage verwendet. Zu den terrestrischen D. gehören Protozoen (Einzeller), Fadenwürmer (Nematoda), Rädertierchen (Rotatoria), Bodenmilben (Acari), Springschwänze (Collembola), Asseln (Isopoda), Tausenfüßer (Myriapoda), Regenwürmer, Schnecken (Gastropoda) und die Larven bestimmter Fliegen (Brachycera) und Käfer (Coleoptera). D. leisten einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der Bodenstruktur (Boden, Bodenorganismen). In 1 m3 Waldboden der gemäßigten Zone können 1000 Tierarten enthalten sein.
Die aquatischen D. werden nach der Art des Nahrungserwerbs eingeteilt in Zerkleinerer, Sediment- und Detritusfresser, Filtrierer, Weidegänger und Carnivora: Zerkleinerer sind D., die Material von über 2 mm Größe fressen und es dadurch zerkleinern. Hierzu gehören Köcherfliegenlarven (Trichoptera, z.B. Hydropsyche), Flohkrebse (Amphipoda, z.B. Gammarus) und Asseln (z.B. Asellus). Die Sediment- und Detritusfresser leben von organischen Partikeln, die in oder auf dem Sediment abgelagert sind. Filtrierer entnehmen ihre Nahrung der Wassersäule. Weidegänger schaben an Felsen und Steinen die organische Schicht aus Algen, Bakterien, Pilzen und totem Material ab. Die vierte Gruppe sind die Carnivoren. Die meisten aquatischen D. sind im Gegensatz zu den terrestrischen D. Generalisten.
In manchen Tiergemeinschaften sind die D. und ihre Prädatoren (Räuber) dominierend, z.B. in Waldböden, beschatteten Bächen, Höhlen sowie auf dem Grund von Ozeanen und Seen. (Ernährung)
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.