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Kompaktlexikon der Biologie: Detritusfresser

Detritusfresser, Detritivoren, Tiere, die sich von zerkleinerter organischer Substanz, dem Detritus, ernähren. In der angloamerikanischen Literatur wird D. synonym mit Saprophage verwendet. Zu den terrestrischen D. gehören Protozoen (Einzeller), Fadenwürmer (Nematoda), Rädertierchen (Rotatoria), Bodenmilben (Acari), Springschwänze (Collembola), Asseln (Isopoda), Tausenfüßer (Myriapoda), Regenwürmer, Schnecken (Gastropoda) und die Larven bestimmter Fliegen (Brachycera) und Käfer (Coleoptera). D. leisten einen wesentlichen Beitrag zur Entwicklung der Bodenstruktur (Boden, Bodenorganismen). In 1 m3 Waldboden der gemäßigten Zone können 1000 Tierarten enthalten sein.

Die aquatischen D. werden nach der Art des Nahrungserwerbs eingeteilt in Zerkleinerer, Sediment- und Detritusfresser, Filtrierer, Weidegänger und Carnivora: Zerkleinerer sind D., die Material von über 2 mm Größe fressen und es dadurch zerkleinern. Hierzu gehören Köcherfliegenlarven (Trichoptera, z.B. Hydropsyche), Flohkrebse (Amphipoda, z.B. Gammarus) und Asseln (z.B. Asellus). Die Sediment- und Detritusfresser leben von organischen Partikeln, die in oder auf dem Sediment abgelagert sind. Filtrierer entnehmen ihre Nahrung der Wassersäule. Weidegänger schaben an Felsen und Steinen die organische Schicht aus Algen, Bakterien, Pilzen und totem Material ab. Die vierte Gruppe sind die Carnivoren. Die meisten aquatischen D. sind im Gegensatz zu den terrestrischen D. Generalisten.

In manchen Tiergemeinschaften sind die D. und ihre Prädatoren (Räuber) dominierend, z.B. in Waldböden, beschatteten Bächen, Höhlen sowie auf dem Grund von Ozeanen und Seen. (Ernährung)

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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