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Kompaktlexikon der Biologie: Isopoda

Isopoda, Asseln, zu den Peracarida gehörende Gruppe der Krebstiere (Crustacea) mit mehr als 10000 weltweit verbreiteten, meist 1 – 5 cm langen Arten. Asseln zeigen eine große ökologische Vielfalt, sie sind Benthosbewohner in den unterschiedlichsten Gewässern von der Tiefsee über Seen und Flüsse bis zu heißen Quellen und Salzseen. Einige der landlebenden Arten können sogar in Trockengebieten existieren. Daneben gibt es viele parasitische Formen, deren Körperbau so abgewandelt sein kann, dass sie nur anhand ihrer Larven als I. identifiziert werden konnten.

Der Körper ist meist dorsoventral abgeflacht und erscheint durchgehend segmentiert, da ein Carapax fehlt und der Cephalothorax (Kopfbrust) außer dem Kopf mit ungestielten Augen nur ein, maximal zwei Brustsegmente enthält. Das vorderste Brustbeinpaar ist als Maxillipeden ausgebildet, die folgenden sieben Paare (Peraeopoden) sind untereinander gleiche Schreitbeine ohne Exopoditen. Die fünf Paar Pleopoden sind zweiästig, die Endo- und Exopoditen blattförmig abgeflacht, mit randständigen Schwimmborsten ( vgl. Abb. ). Sie dienen dem Schwimmen, aber auch dem Ionen- (Endopodit) und Gasaustausch (Exopodit). Bei gut schwimmenden Arten bilden die Uropoden einen Schwanzfächer, der als Steuerruder dient, bei den meisten benthischen Formen werden sie zu stabförmigen Tastorganen oder zu einem Schutzschild und Grabwerkzeug. Asseln häuten sich in zwei Abschnitten, wobei erst der hintere Körperabschnitt und danach erst der vordere Abschnitt gehäutet wird. Die alte Cuticula wird oft gefressen.

Die meisten I. sind getrenntgeschlechtlich, daneben gibt es protandrische und protogyne Zwitter und bei Landasseln vereinzelt Parthenogenese. Die Begattung ist meist nur während einer Häutungspause nach der ersten Reifehäutung möglich. Die Eier entwickeln sich im Marsupium bis zum so genannten Manca-Stadium, dem noch das siebte Peraeopodenpaar fehlt. Diesem folgen noch drei Manca-Stadien teils noch im Marsupium, teils schon im Freien. Daran schließt sich eine Jugendphase an, die mit der Reifehäutung endet. Bei vielen parasitischen Asseln ist dieser Entwicklungsablauf abgewandelt, und es treten spezifische Stadien auf, die als Larven bezeichnet werden.

  • Die Autoren

Redaktion:
Dipl.-Biol. Elke Brechner (Projektleitung)
Dr. Barbara Dinkelaker
Dr. Daniel Dreesmann

Wissenschaftliche Fachberater:
Professor Dr. Helmut König, Institut für Mikrobiologie und Weinforschung, Johannes Gutenberg-Universität Mainz
Professor Dr. Siegbert Melzer, Institut für Pflanzenwissenschaften, ETH Zürich
Professor Dr. Walter Sudhaus, Institut für Zoologie, Freie Universität Berlin
Professor Dr. Wilfried Wichard, Institut für Biologie und ihre Didaktik, Universität zu Köln

Essayautoren:
Thomas Birus, Kulmbach (Der globale Mensch und seine Ernährung)
Dr. Daniel Dreesmann, Köln (Grün ist die Hoffnung - durch oder für Gentechpflanzen?)
Inke Drossé, Neubiberg (Tierquälerei in der Landwirtschaft)
Professor Manfred Dzieyk, Karlsruhe (Reproduktionsmedizin - Glück bringende Fortschritte oder unzulässige Eingriffe?)
Professor Dr. Gerhard Eisenbeis, Mainz (Lichtverschmutzung und ihre fatalen Folgen für Tiere)
Dr. Oliver Larbolette, Freiburg (Allergien auf dem Vormarsch)
Dr. Theres Lüthi, Zürich (Die Forschung an embryonalen Stammzellen)
Professor Dr. Wilfried Wichard, Köln (Bernsteinforschung)

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