Kompaktlexikon der Biologie: Gefrierätztechnik
Gefrierätztechnik, Gefrierbruchtechnik, eine Präparationstechnik der Transmissionselektronenmikroskopie, die besonders bei der Untersuchung von Biomembranen sehr aussagekräftige Ergebnisse liefert. Dabei wird das tiefgefrorene Untersuchungsobjekt im Vakuum mit einem Spezialmesser (Mikrotom) geschnitten bzw. aufgebrochen, sodass anstatt einer glatten eine unregelmäßige Bruchfläche entsteht, die z.T. die Lipiddoppelschichten von Zellmembranen voneinander trennt. Durch Absublimieren von Wassermolekülen, das bei Lipidflächen weniger stark erfolgt als bei cytoplasmatischen Bereichen, entsteht eine Art Reliefstruktur, die an angeätzte Metalloberflächern erinnert. ( vgl. Abb. ) Nach einer schrägen Bedampfung mit einer Schwermetall-Kohle-Schicht kann der entstandene Metall-Kohlefilm elektronenmikroskopisch untersucht werden. Dabei wird eine kontrastreiche Darstellung der zu untersuchenden Strukturen sichtbar. Die Strukturerhaltung ist aufgrund der sofortigen Kältefixierung der biologischen Objekte i.d.R. gut. (Mikroskopie)
Gefrierätztechnik:1 schockgefrorenes Objekt im Eis, 2 Schneide- bzw. Bruchvorgang, 3 unterschiedlich starke Sublimation des Eises an der Bruchoberfläche, 4 Schrägbedampfung eines Metall-Kohle-Films
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