Kompaktlexikon der Biologie: Thrombin
Thrombin, eine in der Wirkung dem Trypsin ähnliche Protease mit einer Schlüsselfunktion bei der Blutgerinnung. T. besteht aus zwei Polypeptidketten mit 49 (A-Kette) und 259 (B-Kette) Aminosäureresten. Letztere trägt die funktionellen Epitope eines Enzyms und zeigt das typische Faltungsmuster von Serin-Proteasen. T. wird aus dem Zymogen Prothrombin (582 Aminosäuren) durch proteolytische Spaltung freigesetzt, wobei die A- und B-Kette durch eine Disulfidbrücke verbunden bleiben. Es ist ein Na+-abhängig allosterisch reguliertes Enzym. In der Blutgerinnungskaskade induziert T. die Umwandlung des Fibrinogens in das unlösliche Fibrin, fördert die Aggregation der Blutplättchen und die Stabilisierung des sich bildenden Gerinnsels durch Aktivierung des Faktors XIII, und es verstärkt die Rückkopplung der eigenen Bildung aus Prothrombin durch Aktivierung der Faktoren V, VIII und XI. Aufgrund der Wechselwirkung mit Antithrombin III hat T. im Blut nur eine Halbwertszeit von wenigen Minuten, wobei Heparin diesen Prozess stark beschleunigt.
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