Lexikon der Biologie: T-Zell-Rezeptor
T-Zell-Rezeptorm, Abk. TCR, antigenspezifischer Rezeptor auf der Oberfläche von T-Lymphocyten (T-Zellen). Der T-Zell-Rezeptor ist ein Heterodimer aus α/β- oder γ/δ-Ketten und bildet einen Komplex mit den Untereinheiten des CD3-Komplexes (CD-Marker), der an der Übertragung des Signals nach Bindung des Antigens beteiligt ist. Die relative Molekülmasse der Untereinheiten des T-Zell-Rezeptors liegt zwischen 32.000 und 55.000 – je nach dem Ausmaß der Glykosylierung. Sie gehören in die Immunglobulin-Superfamilie und bestehen wie diese aus einer konstanten Region, welche die Effektorfunktionen vermittelt, und einer variablen Region, welche die Antigen-Spezifität trägt. Im Gegensatz zu dem antigenspezifischen Rezeptor der B-Lymphocyten(B-Zell-Rezeptor), dem Oberflächen-Immunglobulin, erkennt der T-Zell-Rezeptor nicht das Antigen allein, sondern nur in Verbindung mit den körpereigenen Histokompatibilitäts-Molekülen (Histokompatibilitäts-Antigene, Antigen-Präsentation, MHC-Restriktion, T-Lymphocyten; vgl. Abb. ). (Eine Ausnahme können hier Zellen mit dem γ-δ-T-Zell-Rezeptor bilden [γ-δ-T-Zellen]). Diese Interaktion wird verstärkt durch die Bindung des CD4-Corezeptors (auf T-Helfer-Zellen; Corezeptoren) mit MHC-Molekülen der Klasse II oder des CD8-Corezeptors auf cytotoxische T-Lymphocyten mit MHC-Molekülen der Klasse I. Zusätzlich werden diese Interaktionen durch weitere Adhäsionsmoleküle (Adhäsine) stabilisiert. Bei der intrazellulären Signaltransduktion vom T-Zell-Rezeptor spielen Tyrosin-Kinasen und Tyrosin-Phosphatasen eine wichtige Rolle (Lymphocyten-Aktivierung). So sind die src-Kinasenlck (auch p56lck) und fyn (auch p59fyn bzw. die Lymphocyten-spezifische Splicevariante p59fynT) direkt mit der inneren Seite der Plasma-Membran assoziiert; lck kann direkt mit dem CD4-Molekül und der α-Kette des CD8-Moleküls interagieren. Bei einer Stimulierung des T-Zell-Rezeptors durch einen MHC-Peptid-Komplex wird lck in räumliche Nähe mit dem T-Zell-Rezeptor gebracht und kann die signaltransduzierenden Untereinheiten des CD3-Komplexes phosphorylieren. Die Aktivierung der src-Kinase ist des weiteren durch eine Phosphatase (CD45) reguliert: src-Kinasen haben eine moduläre Struktur, die u.a. eine Phospho-Tyrosin-bindende SH2-Domäne (SH-Domäne) und eine regulatorische Domäne umfaßt. Die SH2-Domäne kann an einen phosphorylierten Tyrosinrest (Tyrosin) in der regulatorischen Domäne binden und faltet sich damit in eine inaktive Struktur. Erst durch die Phosphatase-vermittelte Dephosphorylierung des Tyrosinrests kann die Kinase aktiviert werden. Die phosphorylierten CD3-Untereinheiten bilden eine Bindestelle für die Kinase ZAP70, welche ihrerseits den MAPK-Signalweg (MAP-Kinase) aktivieren kann sowie über Phospholipase C zur Aktivierung von Proteinkinase C (PKC) und zur Erhöhung der intrazellulären Ca2+-Konzentration (Calcium) führt. Immunerkennung, Immunsuppression, NKT-Zellen, T-B-Lymphocyt-Kollaboration, T-Zell-Aktivierung, T-Zell-Rezeptor-Gene, T-Zell-Rezeptor-Antagonismus.
U.T./A.F.
T-Zell-Rezeptor
Proteine, die an der Interaktion zwischen der Antigen-präsentierenden Zelle und dem T-Lymphocyten beteiligt sind: Neben dem Antigen-spezifischen T-Zell-Rezeptor (TCR), der das Antigen-Fragment erkennt, welches durch das MHC-Molekül (hier dargestellt für MHC-Klasse II) präsentiert wird, stabilisieren andere Proteine die Interaktion (LFA-3, CD2, CD72 und CD5). Assoziiert mit verschiedenen Untereinheiten des TCR (α, β, γ, δ, ε) liegen im Zellinnern Tyrosin-Kinasen (fyn und lck). Sie vermitteln die Übertragung des Signals vom TCR in das Zellinnere, wodurch die Expression der bei einer Immunantwort beteiligten Gene stimuliert wird. SS = Disulfidbrücke.
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