Lexikon der Chemie: Carbochemie
Carbochemie, Kohlenchemie, ein Teilgebiet der Kohleveredelung, bei dem Kohlen oder Kohlewertstoffe einer stoffwirtschaftlichen Nutzung zugeführt werden. Aus den Kohleveredlungsprozessen, wie Vergasung, Schwelung und Verkokung, können gasförmige Verbindungen, wie Kohlenmonoxid, Wasserstoff und Methan, flüssige Verbindungen, wie Leichtöl, Mittelöl, Phenole und Pyridinbasen, sowie Koks als Feststoff gewonnen werden. Vor dem 2. Weltkrieg wurden die meisten Chemieprodukte aus Kohlen gewonnen. Mit dem Übergang zum billigeren und technologisch einfacher zu verarbeitenden Rohstoff Erdöl ging die Bedeutung der C. in den 50er Jahren weltweit zurück; mit der Verknappung und Preisschwankung des Erdöls seit den 70er Jahren gewinnt die C. wieder an Bedeutung. Neben den klassischen Verfahren der C., wie der Fischer-Tropsch-Synthese und Methanolsynthese, stehen carbochem. Synthesen, ausgehend von Kohlenmonoxid und Wasserstoff bzw. Methanol, im Mittelpunkt des Interesses.
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