Lexikon der Chemie: chemische Ionisation
chemische Ionisation, Ionisationstechnik in der Massenspektrometrie (CI-Massenspektrometrie), die Ion-Molekül-Reaktionen zur Ionisation anwendet. Aus einem Hilfsgas (z. B. Methan CH4) werden in der Ionenquelle des Massenspektrometers bei relativ hohem Druck (≈ 103 Pa) durch Elektronenstoß Ionen erzeugt. Dabei finden folgende Ion-Molekül-Reaktionen statt: CH4+· + CH4 → CH5+ + CH3·und CH3++ CH4 → C2H5++ H2. Die CH5+- und C2H5+-Ionen ionisieren die Moleküle (M) der Probe meist unter Übertragung oder Abspaltung von Wasserstoff, durch Anlagerung oder durch Ladungsaustausch.
RH+ + M → (M + H)++ R
RH+ + M → (M – H)++ R + H2
R+ + M → RM+
R++ M → R + M+
Im Gegensatz zur Elektronenstoßionisation erfolgt die Ionisierung schonender, so daß die durch c. I. entstehenden Massenspektren bruchstückärmer sind. Die entstehenden "Quasimolekülionen" (M + H)+, (M – H)+ und RM+ weisen dagegen eine hohe Intensität auf.
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