Lexikon der Chemie: Donnan-Gleichgewicht
Donnan-Gleichgewicht, ein Membrangleichgewicht, das sich einstellt, wenn zwei Elektrolytlösungen durch eine semipermeable Membran, z. B. durch eine Zellmembran, voneinander getrennt sind. Ein D. stellt sich z. B. ein, wenn eine wäßrige Kochsalzlösung durch eine Pergamentmembran von einer wäßrigen Lösung abgetrennt ist, die neben Kochsalz NaCl noch das Salz NaR mit dem kolloiden Anion R- enthält. Die Art der Membranen gestattet keine Diffusion des kolloiden Anions R-, während Wasser, Natrium- und Chlorid-Ionen die Membran passieren können. Die einsetzende Diffusion führt zur Einstellung eines Gleichgewichtes, für das die Bedingung gilt aINa+ aICl- = aINIa+ aICI l-, wobei α Aktivität bedeutet. Da außerdem die Elektroneutralität gewahrt sein muß, d. h. aINa+ = aCl- und aINI a+ = aICIl- + aIRI-, folgt aINIaCl < aINaCl. Hieraus resultieren Differenzen der osmotischen Drücke und der elektrischen Potentiale beider Lösungen, die als Donnanscher osmotischer Druck (Donnan-Potential) bezeichnet werden.
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