Lexikon der Chemie: Ethylchlorid
Ethylchlorid, Chlorethan, Chlorethyl, CH3-CH2-Cl, ein farbloses, süßlich riechendes Gas; F. -136,4 °C, Kp. 12,3 °C, nD20 1,3676. E. ist in Wasser schwer, in Alkohol, Ether, Aceton und Chloroform gut löslich. Es entzündet sich leicht und brennt mit grüngesäumter Flamme. Unter Normalbedingungen ist es sehr beständig und wird nur langsam hydrolytisch oder oxidativ zersetzt. Die Herstellung von E. erfolgt hauptsächlich durch Chlorierung von Ethan bei etwa 400 °C oder durch Anlagerung von Chlorwasserstoff an Ethen in flüssiger Phase in Gegenwart von Aluminiumchlorid bzw. in der Gasphase, außerdem durch Umsetzung von Ethanol mit Chlorwasserstoff. E. wird für die Synthese zahlreicher Ethanderivate, z. B. Amine, Thiole, Ether, Rhodanide, Ethylbenzole, verwendet. Ein bedeutender Teil des E. dient gegenwärtig noch zur Herstellung von Bleitetraethyl, das als Antiklopfmittel für Benzin benötigt wird. Außerdem wird E. als Kältemittel, Lokalanästhetikum und Lösungsmittel verwendet.
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