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Lexikon der Chemie: Gummiharze

Gummiharze, erhärtete Lösungen von Harzen in gummiartigen Stoffen, die in einigen Pflanzen als Milchsäfte vorkommen. Die Harze sind der alkohollösliche, die Gummi der wasserlösliche Anteil der G. Es sind vor allem folgende G. bekannt: Ammoniakharz (Ammoniakum) wird aus verschiedenen Doldenblütlern, z. B. dorema ammonicum gewonnen. Das unangenehm riechende und bitter schmeckende Harz wird in der Medizin und zur Herstellung von Kitten verwendet. Arabisches Gummi (Gummi arabicum, Akaziengummi, Mimosengummi) sammelt man von tropischen Akazienarten, z. B. Acacia arabica. Es besteht hauptsächlich aus den sauren Salzen der Arabinsäure und geringen Mengen an Gerbstoffen, Zucker und Enzymen. Seine wäßrigen, zähen, klebrigen, fad schmeckenden, gelblichen bis bräunlichen Lösungen dienen als Klebstoff, Büroleim und Bindemittel für verschiedene Zwecke. Asant(Asa foetida, Stinkasant, Teufelsdreck) wird von verschiedenen Doldenblütlern, z. B. Ferula foetida, Ferula nartex, geliefert. Es ist von knoblauchartigem Geruch und bitterem Geschmack und wurde früher in der Medizin als Nervenberuhigungsmittel und als krampflinderndes Mittel benutzt. Euphorbium ist in der Wolfsmilchart Euphorbia resinifera enthalten. Das etherlösliche Harz wird heute vor allem als Hautreizmittel verwendet, besonders in der Veterinärmedizin. Galbanum wird aus den Doldengewächsen Ferula galbaniflua und anderen Ferula-Arten gesammelt. Das würzig riechende und schmeckende Harz besteht aus etwa 60 % alkohollöslichen Harzen, 20 % Gummi und ätherischen Ölen. Es wird als Zusatz zu hautreizenden Pflastern verwendet, ferner als Kitt (Diamantkitt). Gummigutt erhält man aus einigen Hartheupflanzen (Guttibaumpflanzen). Das grünlichgelbe, geruchlose, giftige G. setzt sich aus 60 bis 80 % Garcinolsäuren und 15 bis 20 % wasserlöslichem Gummi zusammen. Mastix wird aus der Staude der im Mittelmeerraum vorkommenden Anacardiazee Pistacia lentiscus in Form gelblicher Körner von schwach aromatischem Geruch gewonnen. Mastix besteht vor allem aus freien Harzsäuren und Resenen, daneben enthält er ätherische Öle und Bitterstoffe. Man verwendet Mastix zur Herstellung von Firnissen, Porzellankitten, Klebstoffen und als Zusatz zu Zahnkitten. Eine Lösung von Mastix in leicht flüchtigen organischen Lösungsmitteln (Mastisol) dient in der Medizin zum Fixieren von Wundverbänden. Myrrhe (Myrrha) scheidet sich aus dem Balsambaumgewächs Commiphora abyssinica in Form von gelben bis braunen Körnern von aromatischem Geruch und bitterem Geschmack ab. Sie enthält außer 2,5 bis 10 % ätherischem Öl wechselnde Mengen Harz (unter anderem Myrrholol) und Gummi. Man verwendet Myrrhe als Riechstoff für die Parfümbereitung. Die Myrrhentinktur, eine alkoholische Lösung von Myrrhe, dient als Mundspülmittel gegen Mundhöhlenentzündung. Tragant (Tragakant) wird von verschiedenen Schmetterlingsblütlern in Form harter, weiß-gelblicher Stücke abgesondert, die geschmack- und geruchlos sind und in Wasser zu einer gallertartigen, trüben Masse aufquellen. Tragant wird zu Klebemitteln als Zusatz zu Appreturen und als Bindemittel verwendet. Weihrauch (Olibanum) scheidet sich aus dem Balsambaumgewächs Boswellia carteri in Form erbsengroßer, rundlicher oder länglicher, weißlichgelber Körner ab, die schwach balsamisch riechen und bitter schmecken. Es wird hauptsächlich für rituelle Zwecke verwendet.

  • Die Autoren
Dr. Andrea Acker, Leipzig
Prof. Dr. Heinrich Bremer, Berlin
Prof. Dr. Walter Dannecker, Hamburg
Prof. Dr. Hans-Günther Däßler, Freital
Dr. Claus-Stefan Dreier, Hamburg
Dr. Ulrich H. Engelhardt, Braunschweig
Dr. Andreas Fath, Heidelberg
Dr. Lutz-Karsten Finze, Großenhain-Weßnitz
Dr. Rudolf Friedemann, Halle
Dr. Sandra Grande, Heidelberg
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Prof. Dr. Gerhard Gritzner, Linz
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Prof. Dr. Thomas M. Klapötke, München
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Dr. Günter Kraus, Halle
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Prof. Dr. Peter Nuhn, Halle
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Prof. Dr. Rudolf Taube, Merseburg
Dr. Ralf Trapp, Wassenaar, NL
Dr. Martina Venschott, Hannover
Prof. Dr. Rainer Vulpius, Freiberg
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Fachkoordination:
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Redaktion:
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