Lexikon der Chemie: Keramikfaserstoffe
Keramikfaserstoffe, hochtemperaturbeständige Faserstoffe aus 54 % SiO2, 45 %, Al2O3 und Spuren von Eisen-, Titan-, Natrium-, Kalium- und Boroxiden. K. sind beständig gegenüber den meisten Chemikalien, besonders resistent gegenüber Säuren und behalten bis etwa 1435 °C ihre Eigenschaften. Verspinnbare K. werden aus einem Gemisch von Quarz und Tonerde hergestellt. Die Dichte beträgt 2,56 g cm-3, der Schmelzpunkt liegt bei 1700 °C. Die Faserschrumpfung bei 900 °C ist 0. Die Rohfaser zeigt eine sehr geringe Leitfähigkeit und bewirkt die hervorragenden Wärmedämmungseigenschaften der textilen Endprodukte. Die Herstellung von K. mit 85 % Gehalt SiO2 ist durch das Einspinnen von Seiden aus Glas oder Chromstahl möglich. Textilien aus K. erreichen eine Dauertemperaturbeständigkeit zwischen 600 °C und 1000 °C und sind damit den früheren Asbestmaterialien weit überlegen.
Mit anorganischen Füllstoffen und organischen Bindemitteln dienen K. auf Basis von Aluminosilicaten zur Herstellung von asbestfreierKeramikpappe. Das feuerfeste Material ist bis zu 950 °C beständig und wird für die Herstellung von Dichtungen, zur Hitzedämmung (bei Schweißarbeiten) und für Rohrbandagen eingesetzt.
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