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Lexikon der Chemie: Kupferoxide

Kupferoxide. Kupfer(I)-oxid, Cu2O, gelbe bis rote, reguläre Kristalle; D. 6,0 g cm-3, F. 1235 °C. Im Gitter des Cu2O ist jedes Kupferatom linear von 2 Sauerstoffatomen, jedes Sauerstoffatom tetraedrisch von 4 Kupferatomen umgeben. Cu2O kommt in der Natur als Cuprit (Rotkupfererz) vor. Es bildet sich bei der Reaktion von Kupfer(I)-Salzen mit Alkalilaugen oder durch Reduktion alkalischer Kupfer(II)-salzlösungen (Fehlingsche Lösung). Elektrochem. Verfahren zur Herstellung von Cu2O benutzen die anodische Oxidation von Kupfer in einem fremdionenarmen Alkali- oder Erdalkalichlorid-Elektrolyten. Verwendet wird es als Pigment für Schiffsbodenanstriche (Antifouling-Farbe), als Fungizid und mit Zusätzen von nur etwa 0,25 % zum Anfärben von Glas, Email und Keramikglasuren.

Kupfer(II)-oxid, CuO, schwarze, in Wasser unlösliche Verbindung; D. 6,48 g cm-3, F. 1326 °C. CuO ist in Säuren sowie in Kaliumcyanid- und Ammoniumcarbonatlösungen löslich. Durch Wasserstoff oder Kohlenmonoxid wird es schon unterhalb 250 °C zu Kupfer reduziert und geht bei Erhitzen auf höhere Temperaturen (> 1000 °C) in Kupfer(I)-oxid und Sauerstoff über. CuO entsteht beim Erwärmen von Kupfer(II)-hydroxid, ferner durch Erhitzen von Kupfer mit Sauerstoff auf Temperaturen oberhalb 850 °C. Zur technischen Herstellung werden Fällungsverfahren bevorzugt, bei denen wasserlösliche Kupfer(II)-Salze durch Laugenzusatz in Kupferhydroxid übergeführt werden, das sich dann weiter in der Siedehitze in K. umwandelt. CuO dient als Pigment zur Schwarz-, Blau- und Grünfärbung von Glas und Email. Es wird auch als Zusatz zu silberhalogenidhaltigen optischen Gläsern verwendet, die ihre Lichtabsorption bei starker Einstrahlung reversibel steigern. Ferner wird CuO in der Elementaranalyse angewendet, als Katalysator für die vollständige Verbrennung von org. Substanzen. Es dient in der Petrolindustrie zum Entschwefeln von Mineralöl und hat Bedeutung für die Herstellung von Thermistoren.

  • Die Autoren
Dr. Andrea Acker, Leipzig
Prof. Dr. Heinrich Bremer, Berlin
Prof. Dr. Walter Dannecker, Hamburg
Prof. Dr. Hans-Günther Däßler, Freital
Dr. Claus-Stefan Dreier, Hamburg
Dr. Ulrich H. Engelhardt, Braunschweig
Dr. Andreas Fath, Heidelberg
Dr. Lutz-Karsten Finze, Großenhain-Weßnitz
Dr. Rudolf Friedemann, Halle
Dr. Sandra Grande, Heidelberg
Prof. Dr. Carola Griehl, Halle
Prof. Dr. Gerhard Gritzner, Linz
Prof. Dr. Helmut Hartung, Halle
Prof. Dr. Peter Hellmold, Halle
Prof. Dr. Günter Hoffmann, Eberswalde
Prof. Dr. Hans-Dieter Jakubke, Leipzig
Prof. Dr. Thomas M. Klapötke, München
Prof. Dr. Hans-Peter Kleber, Leipzig
Prof. Dr. Reinhard Kramolowsky, Hamburg
Dr. Wolf Eberhard Kraus, Dresden
Dr. Günter Kraus, Halle
Prof. Dr. Ulrich Liebscher, Dresden
Dr. Wolfgang Liebscher, Berlin
Dr. Frank Meyberg, Hamburg
Prof. Dr. Peter Nuhn, Halle
Dr. Hartmut Ploss, Hamburg
Dr. Dr. Manfred Pulst, Leipzig
Dr. Anna Schleitzer, Marktschwaben
Prof. Dr. Harald Schmidt, Linz
Dr. Helmut Schmiers, Freiberg
Prof. Dr. Klaus Schulze, Leipzig
Prof. Dr. Rüdiger Stolz, Jena
Prof. Dr. Rudolf Taube, Merseburg
Dr. Ralf Trapp, Wassenaar, NL
Dr. Martina Venschott, Hannover
Prof. Dr. Rainer Vulpius, Freiberg
Prof. Dr. Günther Wagner, Leipzig
Prof. Dr. Manfred Weißenfels, Dresden
Dr. Klaus-Peter Wendlandt, Merseburg
Prof. Dr. Otto Wienhaus, Tharandt

Fachkoordination:
Hans-Dieter Jakubke, Ruth Karcher

Redaktion:
Sabine Bartels, Ruth Karcher, Sonja Nagel


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