Lexikon der Chemie: L-Methionin
L-Methionin, Abk. Met oder M, (S)-2-Amino-4-methylthiobutansäure, eine schwefelhaltige, proteinogene, essentielle Aminosäure (Daten und Formel Aminosäuren), die in vielen pflanzlichen Proteinen limitiert ist. L-M.mangel führt zu Stoffwechselstörungen, die sich u. a. in vermindertem Wachstum, Leberverfettung, Blutungen, Nieren- und Hodendegeneration, Anämie sowie Haut- und Haarwuchsschäden äußern. Der tierische Organismus ist in der Lage, auch D-M. zu verwerten, das über oxidative Desaminierung zur entsprechenden α-Ketosäure und anschließender Transaminierung in L-M. umgewandelt wird. Daher hat die großtechnische Gewinnung von dl-M. nach der Strecker- und Bucherer-Synthese aus 3-Methylmercaptopropionaldehyd enorme Bedeutung. L-M. wird insbesondere durch enzymatische Hydrolyse von N-Acetyl-dl-M. mit immobilisierter L-Aminoacylase gewonnen. dl-M. dient der Aufwertung M.-armer Nahrungs- und Futterproteine pflanzlichen Ursprungs. Therapeutische Anwendung findet L-M. als Leberschutzpräparat, bei Leberverfettung, zur Wundheilung sowie als Bestandteil von Infusionslösungen.
Wenn Sie inhaltliche Anmerkungen zu diesem Artikel haben, können Sie die Redaktion per E-Mail informieren. Wir lesen Ihre Zuschrift, bitten jedoch um Verständnis, dass wir nicht jede beantworten können.