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Lexikon der Chemie: Lithiumalanat

Lithiumalanat, Lithiumaluminiumhydrid, LiAlH4, in reinem Zustand farbloses, jedoch meist graues Pulver, löslich in Ether, Benzol, Chloroform und Petroläther; D. 0,917 g cm-3, Z. oberhalb 125 °C. Mit protischen Lösungsmitteln, wie Wasser, Alkoholen und Carbonsäuren, reagiert L. als typisches Metallhydrid heftig unter Wasserstoffentwicklung, z. B. LiAlH4 + 4 H2O → LiOH + Al(OH)3 + 2 H2. Man erhält es durch Umsetzung von Lithiumhydrid mit Aluminiumchlorid: 4 LiH + AlCl3, → LiAlH4 + 3 LiCl. L. ist ein ausgezeichnetes Reduktionsmittel und findet in der organischen Synthese breite Anwendung. Beispielsweise werden Aldehyde, Ketone, Carbonsäurechloride und -ester spezifisch zu den entsprechenden Alkoholen, Carbonsäureamide und Nitrile zu den Aminen reduziert. C=C-Doppelbindungen werden dabei nicht angegriffen. In der Organoelementchemie werden Halogenide oftmals glatt in die Wasserstoffverbindungen überführt, z. B. 2 RPCl2 + LiAlH4 → 2 RPH2 + LiCl + AlCl3 (R = aliphatischer oder aromatischer Rest).

Lithiumalanat reagiert außerordentlich heftig mit Wasser. Der dabei freigesetzte Wasserstoff bildet in Gegenwart von Luft hochexplosive Knallgasgemische. Bei Einsatz der Verbindung ist deshalb streng auf Wasserausschluß zu achten. Überschüssiges Lithiumalanat in Reaktionsansätzen wird zweckmäßig durch tropfenweise Zugabe von Essigsäureethylester zersetzt.
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