Lexikon der Chemie: Nematizide
Nematizide, zur Bekämpfung von vorwiegend pflanzenschädigenden Nematoden (Bodenälchen, Fadenwürmer) verwendete biologisch aktive Verbindungen. Nematoden finden vor allem in der monokulturalen Feldwirtschaft ideale Vermehrungsbedingungen und können hier so große Schäden verursachen, daß die Ernteerträge qualitativ und quantitativ stark beeinträchtigt werden und im Extremfall die Pflanzen sogar absterben. N. müssen sich im Boden gründlich verteilen und eine angemessene Dauerwirkung entfalten können. Im Einsatz sind daher Begasungsmittel und in Wasser lösliche bzw. dispergierbare Präparate, die gleichzeitig eine bodendesinfizierende Wirkung ausüben. Als Begasungsmittel werden hauptsächlich eingesetzt 1,3-Dichlorpropen, Methylisothiocyanat, Methylbromid und Dazomet. Methylisothiocyanat ("Methylsenföl"), das auch unter dem Einfluß von Bodenfeuchtigkeit durch Zerfall von Dazomet entsteht, blockiert in verschiedenen Enzymen die SH-Gruppen, während einige organische Phosphorsäureester wie z. B. Cadusafos, Ethoprofos, Fenamiphos oder Isazofos die Cholinesterase hemmen.
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