Lexikon der Chemie: Parasympathikomimetika
Parasympathikomimetika, Cholinergika, Stoffe, die eine Erregung des Parasympathikus bewirken. Als Transmitter in den Synapsen postganglionärer parasympathischer Nervenfasern fungiert Acetylcholin. Die P. werden aus diesem Grunde auch als Cholinergika bezeichnet. P. können als Acetylcholinanaloga reagieren (direkte P.) oder das Enzym hemmen, das den Abbau des Acetylcholins bewirkt (indirekte P.). Letztere werden deshalb auch Acetylcholinesterasehemmer genannt. P. erregen die glatte Muskulatur und verschiedene Drüsen, wie z. B. die Speicheldrüse, und beeinflussen die Herztätigkeit im Sinne einer Hemmung der Erregungsbildung und der Überleitung. Am Auge bewirken sie eine Pupillenverengung sowie eine Herabsetzung des Augeninnendrucks, sie werden aus diesem Grunde hauptsächlich zur Glaukombehandlung verwendet. Verschiedene Verbindungen werden wegen ihrer erregenden Wirkung auf die glatte Muskulatur bei Darm- und Blasenatonie angewendet. Als direkte P. wirken außer Acetylcholin z. B. Carbachol und Pilocarpin, als Acetylcholinesterasehemmer wirken unter anderem Physostigmin, Neostigmin, Pyridostigmin, Paradoxon und Fluostigmin.
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