Lexikon der Chemie: Quecksilber(II)-oxid
Quecksilber(II)-oxid, HgO, rhombische Kristalle, bedingt durch differierende Korngrößen sowie auftretende Gitterstörungen in einer gelben und einer roten Form (rotes Präzipitat) ausgebildet, D. 11,14 g cm-3. Im Gitter liegen Zickzackketten mit einem HgO-Abstand von 203 pm bei linearer O-Hg-O-Anordnung vor.
Erhitzt man Q. auf Temperaturen oberhalb 400 °C, tritt Spaltung in die Komponenten ein. In Wasser ist es nur sehr wenig mit sehr schwach basischer Reaktion löslich. In der Natur kommt Q. (rote Form) in Gestalt des sehr seltenen Minerals Montroydit vor. Q. fällt bei Zusatz von Alkalilauge zu Quecksilber(II)-salzlösungen als gelber Niederschlag aus, während man die rote Form bei der thermischen Zersetzung von Quecksilber(I)-nitrat gemäß
erhält. Verwendet wird Q. als Ausgangsstoff für andere Quecksilber(II)-Verbindungen, auch als Bestandteil von Schiffskörperanstrichen und Porzellanfarbe. Besondere Bedeutung hat in jüngster Zeit rotes Q. bei der Produktion kleiner galvanischer Zellen mit HgO-Anoden in Kombination mit Zink- oder Cadmiumkathoden erlangt. Solche Zellen werden z. B. für Hörgeräte, Digitaluhren, Taschenrechner und Belichtungsmesser verwendet.
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