Lexikon der Chemie: Schaumgummi
Schaumgummi, hochelastischer, poröser und leichter Kautschuk mit einer Dichte von 0,10 bis 0,25 g cm-3, der nach mehreren Verfahren direkt aus Latex hergestellt wird. 1) Die Latexmischung wird mit gasentwickelnden Schaumbildnern, grenzflächenaktiven Stoffen und Wärmesensibilisatoren durch starkes Rühren in einen wäßrigen Schaum übergeführt und in 60 bis 70 °C warmen Metallformen zur Koagulation gebracht. Anschließend wird wie üblich vulkanisiert. 2) Die Latexmischung wird mit enzymatisch aus Wasserstoffperoxid freigesetztem Sauerstoff aufgeschäumt und durch Einleiten von Kohlendioxid oder durch Zusatz von Natriumfluorosilicat koaguliert. 3) Die Latexmischung wird unter hohem Druck in einem Autoklaven mit Stickstoff gesättigt und anvulkanisiert. Beim Entspannen wird die Mischung durch den frei werdenden Stickstoff aufgebläht und durch Ausvulkanisieren fixiert.
Um dem S. eine höhere Festigkeit zu verleihen, können Chemiefasern, Glasfasern u. a. mit eingearbeitet werden.
S. dient hauptsächlich als Polstermaterial für Möbel und Fahrzeugausstattungen.
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