Lexikon der Chemie: Thermometrie
Thermometrie, thermometrische Analyse, thermoanalytische Methode. Wird eine Probe mit gleichbleibender Geschwindigkeit durch einen Ofen aufgeheizt, so erhält man in einem Diagramm, in dem die Probentemperatur gegen die Zeit aufgetragen ist, normalerweise eine Gerade mit einer von der Aufheizgeschwindigkeit abhängigen Steigung. Findet während dieser Zeit in der Probe eine Reaktion statt, dann wird dabei entweder Wärme abgegeben oder aufgenommen. In diesem Fall weicht die Aufheizkurve der Probe von der Linearität ab und zeigt bei exothermer Reaktion ein Maximum, im endothermen Fall ein Minimum. Nach Beendigung der Reaktion stellt sich wieder der normale lineare Verlauf ein. Wegen des geringeren experimentellen Aufwandes wird in der Praxis die Bestimmung der Abkühlungskurve häufig der Aufheizkurve vorgezogen.
Mit der T. können einfache Reaktionen oder Phasenänderungen gemessen werden, die in einem kleinen Temperaturbereich relativ schnell ablaufen. Um solche Umwandlungen analytisch zu erfassen, ist die T. oft zu unempfindlich und wird durch andere thermoanalytische Methoden (z. B. Differenzthermoanalyse) ersetzt.
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