Lexikon der Ernährung: bilanzierte Diäten
bilanzierte Diäten, Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke, Emedical foods, diätetische Lebensmittel mit standardisierter Zusammensetzung zum Ersatz oder zur Ergänzung konventioneller Lebensmittel, wenn diese nicht oder nicht in ausreichender Menge aufgenommen werden können oder dürfen oder zur Verwendung bei Nahrungsverweigerung (Zwangsernährung). B. D. können oral oder enteral (enterale Ernährung) verabreicht werden; parenterale Nährlösungen sind definitionsgemäß keine b. D. Die b. D. werden eingeteilt
a) nach der Zusammensetzung: chemisch definierte Diäten, nährstoffdefinierte Diäten,
b) nach der Anwendung: b. D. zur ausschließlichen Ernährung, ergänzende b. D., und
c) nach der Indikation: b. D. für Stoffwechselgesunde, b. D. für besondere Ernährungserfordernisse.
Für alle Anwendungsbereiche werden industriell vorgefertigte b. D. angeboten entweder in Pulverform zum Anrühren mit Wasser oder, häufiger, als gebrauchsfertige Flüssignahrung; die Selbstherstellung in der Diätküche oder Apotheke der Kliniken findet kaum noch statt. Die Kennzeichnung und einige Zusammensetzungsmerkmale für vorgefertigte b. D. regelt in der EU eine Einzelrichtlinie (Deutschland: §21 der Diät-Verordnung). Danach muss bei Erzeugnissen für die ausschließliche Ernährung, die in flüssiger Form verwendet werden, die Angabe der Osmolalität (Milliosmol / kg verzehrfertige Nahrung) und grundsätzlich bei Proteinen und Proteinhydrolysaten die Herkunft angegeben werden. Weltweit gilt ein entsprechender Standard des Codex Alimentarius. Formula-Diäten.
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