Lexikon der Ernährung: Dialyse
Dialyse, Edialysis, Methode, bei der mit Hilfe einer semipermeablen Membran Moleküle aufgrund ihrer Größe getrennt werden. Die Membran kann von kleinen Molekülen in freier Diffusion passiert werden, größere Moleküle werden dagegen zurückgehalten. Das Prinzip der D. wird medizinisch unter anderem bei der Blutreinigung mit der künstlichen Niere genutzt. In diesem Fall wird der Begriff D. häufig synonym verwendet für die Gesamtheit aller Blutreinigungsverfahren, die die Ausscheidungsfunktion der Nieren bei akutem oder chronischem Nierenversagen (Niereninsuffizienz) imitieren und dadurch den Anstieg von Stoffwechselendprodukten (Urämie) verhindern.
Bei dieser medizinischen Art der D. unterscheidet man zwischen Hämodialyse, Hämofiltration, Hämodiafiltration und Peritonealdialyse. Die D. kommt zum Einsatz, wenn sich die Nierenfunktion trotz diätetischer Maßnahmen weiter verschlechtert. Dies äußert sich in der Regel in einem Rückgang bzw. Ausbleiben der Urinausscheidung und / oder Erhöhung des Blutkreatininspiegels. Mit der D. wird in der Regel bei Kreatininwerten über 10–12 mg / dl begonnen. Bei Werten über 6 mg / dl sollte sich der behandelnde Arzt bereits mit einer bevorstehenden D. beschäftigen.
Zu den häufigsten Erkrankungen, die zur Dialysepflichtigkeit führen, zählen alle entzündlichen Nierenerkrankungen, Diabetes mellitus, arterielle Hypertonie, Nierenzysten sowie der Missbrauch von Schmerzmitteln (Analgetikanephropathie).
Neben der Dialysebehandlung muss therapiebegleitend eine spezielle Dialysediät eingehalten werden, da bei der D. neben den harnpflichtigen Substanzen auch lebensnotwendige Stoffe in das Dialysat übertreten und um Begleiterscheinungen wie Überwässerung und Erhöhung der Kaliumspiegel zu vermeiden. Weitere Nebenwirkungen der Dialysebehandlung können Blutarmut (durch Mangel an Erythropoetin), neurologische Schäden und Knochenerkrankungen (renale Osteodystrophie) sein. Die Dialysebehandlung kann bei einer akuten Niereninsuffizienz den Zeitraum bis zu einer vollständigen Remission überbrücken, bei chronischer Niereninsuffizienz muss die Behandlung lebenslang erfolgen.
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