Lexikon der Ernährung: Erbrechen
Erbrechen, Evomiting, emesis, rückläufige Entleerung von Oesophagus-, Magen- und / oder Darminhalt. Das E. kleinerer Nahrungsmengen wird als Speien bezeichnet. Es kann atonisch (Kardiainsuffizienz) oder im Schwall (hypertrophe Pylorusstenose) erfolgen. Die nervöse Koordination erfolgt durch das sog. Brechzentrum der Medulla oblongata.
E. tritt als Symptom zahlreicher ernster Erkrankungen nicht nur des Gastrointestinaltraktes auf: Brechdurchfall, Infektionskrankheiten, Mittelohrentzündung, Meningitis, Encephalitis, Hirntumore, Vergiftungen, Stoffwechselerkrankungen, Pneumonien, Pyelonephritis, akutes Abdomen, Invagination u. a., wodurch es zu empfindlichen Störungen des Flüssigkeits- und Elektrolythaushaltes kommen kann. Dies gilt für Erwachsene, in besonderem Maße jedoch für Säuglinge und Kleinkinder. Dagegen kann wiederholtes E. bei letzteren auch harmlos sein (Überfütterung, Speikind = Gedeihkind, Aerophagie).
E. kann auch im Rahmen einer medikamentösen oder Strahlentherapie als Nebenwirkung auftreten und bei längerer Dauer zu Nährstoffmangel führen.
Erosion des Zahnschmelzes durch Magensäure als Folge des induzierten E. im Rahmen einer Bulimia nervosa ist die Ursache der Bulimie-assoziierten Zahnfäule. Ketonämisches Erbrechen; Emesis gravidarium.
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