Lexikon der Ernährung: Fettleber
Fettleber, Hepar adiposum, Efatty infiltration of the liver, fatty change in the liver, steatohepatitis, Einlagerung von Triglyceriden im Cytoplasma der Hepatocyten. Der Normwert liegt bei < 5 g Fett / 100 g Leber (Strukturfett); wenn 5–50 % der Leberzellen mikroskopisch nachweisbare Fett-Tröpfchen enthalten, spricht man von Leber(zell)verfettung, bei > 50 % von F.
Pathogenese: 1) Alkoholismus (Alkoholfettleber), mit Abstand häufigste Ursache für F. in westlichen Industrieländern. 2) Überkalorische Ernährung mit Adipositas (Mastfettleber); die Lipogenese in der Leber steigt an. In der Nutztierhaltung wird F. gelegentlich bewusst herbeigeführt (Gänseleber). 3) Diabetes mellitus (diabetische F.), oft in Kombination mit überkalorischer Ernährung. 4) Chronisch entzündliche Darmerkrankungen. 5) Protein-Energie-Mangel, Kwashiorkor (Mangelfettleber), Glycogenosen. 6) Hepatotoxische Substanzen (Pilzgifte; Arzneimittel).
Symptomatik / Folgeerkrankungen: In der Regel verursacht F. keine Beschwerden; bei stark vergrößerter Leber (Hepatomegalie) können Völlegefühl und Druckempfindlichkeit auftreten. F. kann unbehandelt in Leberzirrhose übergehen.
Ernährungstherapie: Bei Ausschaltung der Ursache, in der Regel Korrektur der Fehlernährung mit Alkoholabstinenz, ist die F. in wenigen Wochen voll reversibel. Eine Spezialdiät ist nicht indiziert; die fettarme Leberschonkost (Schonkost) ist obsolet.
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