Lexikon der Ernährung: Magenentleerung
Magenentleerung, Egastric / stomach emptying, Entleerung kleiner Mengen Speisebrei (ca. 10 ml) vom Magen ins Duodenum. Die M. erfolgt durch ein Zusammenspiel von Tonus des proximalen Magens (befördert Speisebrei in das Antrum), Peristaltik des distalen Magens (befördert den Speisebrei in Richtung Pylorus) und Pylorustonus, der darüber entscheidet, wie viel Mageninhalt in das Duodenum weiterbefördert wird. Die Entleerung von Flüssigkeiten erfolgt wesentlich schneller als die fester Bestandteile. Letztere müssen im Magen erst auf eine Partikelgröße von 2 mm zerkleinert werden, ehe sie den Magen verlassen können (größere, feste Bestandteile können außerdem in der interdigestiven Phase, d. h. zwischen der Verdauung von Mahlzeiten, aus dem Magen befördert werden). Die Geschwindigkeit der Magenentleerung wird reflektorisch (N. vagus) und durch hormonale Mechanismen (gastrointestinale Hormone; Gastrin) gesteuert. Die M. wird durch eine mechanische Dehnung des Magens beschleunigt und vom Duodenum im Sinne einer Rückkopplung gehemmt, wobei die Nahrungsbeschaffenheit einen starken Einflussfaktor darstellt. Der Übertritt von saurem, hyperosmolarem und / oder fetthaltigem Chymus wirkt hemmend auf die Magenentleerung und erhöht dadurch die Magenverweildauer der Speisen.
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