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Lexikon der Ernährung: Natrium

Natrium, chem. Na, Esodium, Mengenelement, welches als einwertiges Na+-Kation das wichtigste Kation in der extrazellulären Flüssigkeit (die wichtigsten Anionen sind hier Hydrogencarbonat und Chlorid) und zu 95 % für ihre Osmolarität verantwortlich ist. Die extrazelluläre Na-konzentration beträgt 135–145 mmol / l, die intrazelluläre nur 10 mmol / l. Der Konzentrationsgradient zwischen extra- und intrazellulärem Raum wird durch die Aktivität der membrangebundenen Natrium-Kalium-ATPase aufrechterhalten, die einströmende Na-Ionen im Austausch mit Kalium-Ionen aus der Zelle pumpt. Dieser aktive, energieverbrauchende Transport von Na und Kalium durch die Zellmembran gewährleistet die Aufrechterhaltung des Membranpotenzials und die neuromuskuläre Impulsleitung.
Aufnahme und Resorption: Oral aufgenommenes Na wird zu 100 % intestinal resorbiert. Etwa 70 % des Gesamtkörpernatriums sind schnell austauschbar, die restlichen 30 % befinden sich im Knochen- und Knorpelgewebe. Die Regulation des Na-Haushaltes ist komplex und bezieht nicht nur die Bilanz zwischen Aufnahme und Ausscheidung, sondern auch den Wasserhaushalt und die Regulation der Osmolalität des Extrazellulärraumes mit ein (Abb.). Die wichtigsten Hormone zur Regulation des Na-Haushaltes sind das Aldosteron und das antidiuretische Hormon (ADH).
Der Bestand an Na beträgt beim Neugeborenen 5,5 g, beim Erwachsenen zwischen 70 und 100 g. Schätzwerte aus obligatorischen Verlusten über Urin, Stuhl und Haut, die unterschiedliche Klimaeinflüsse und körperliche Aktivität berücksichtigen, ergeben eine minimale Zufuhr von 550 mg (= 24 mmol) Na / d für Erwachsene (Tab.).
Natriummangel infolge verminderter Zufuhr ist kaum möglich, da die Nieren in der Lage sind, einen praktisch salzfreien Urin auszuscheiden. Starkes Schwitzen kann jedoch zu Verlusten bis zu 0,5 g Na / l Schweiß führen. Auch intestinale Verluste durch Erbrechen oder Diarrhö, sowie renale Verluste bei verschiedenen Erkrankungen (z. B. Addison-Krankheit, Natriumverlustsyndrom) können die Na-Homöostase stören. Da ein Na-Verlust immer mit Wasserverlust einhergeht (1 l Wasser pro 150 mmol  Na), kommt es gleichzeitig zur Abnahme des Körperwassers (Dehydratation).
Die Na-Aufnahme kann in Abhängigkeit der Ernährungsgewohnheiten stark schwanken. Sie erfolgt im Wesentlichen in Form von Kochsalz (Natriumchlorid). In Deutschland wird eine Zufuhr von 2,4 g  Na (= 6 g NaCl; vgl. Chlorid) als ausreichend angesehen. Eine erhöhte Kochsalzzufuhr kann bei prädisponierten Personen zur Blutdruckerhöhung und eventuell zur Entstehung der Hypertonie beitragen (Salzsensitivität). Neben der Na-Aufnahme sind jedoch viele andere Mineralstoffe für die Blutdruckregulation verantwortlich (u. a. Kalium, und Calcium). Insbesondere das Verhältnis zwischen Na- und Kaliumaufnahme ist entscheidend (Natrium / Kalium-Verhältnis).

Natrium: Tab. Schätzwerte für die minimale Zufuhr. [DACH, Referenzwerte für die Nährstoffzufuhr, Umschau-Braus Verlag, Frankfurt, 2000.]

Altersgruppe[mg/d]
bis 4 Monate100
4–12 Monate180
1–4 Jahre300
4–7 Jahre410
7–10 Jahre460
10–13 Jahre510
13–15 Jahre550
15 Jahre und älter550

Natrium: Regulation des Natrium- und Wasserhaushaltes. [Nach Biesalksi et al. (Hrsg.), Ernährungsmedizin. 2. Aufl. 1999, Thieme, Stuttgart]. Natrium
  • Die Autoren

Albus, Christian, Dr., Köln
Alexy, Ute, Dr., Witten
Anastassiades, Alkistis, Ravensburg
Biesalski, Hans Konrad, Prof. Dr., Stuttgart-Hohenheim
Brombach, Christine, Dr., Gießen
Bub, Achim, Dr., Karlsruhe
Daniel, Hannelore, Prof. Dr., Weihenstephan
Dorn, Prof. Dr., Jena
Empen, Klaus, Dr., München
Falkenburg, Patricia, Dr., Pulheim
Finkewirth-Zoller, Uta, Kerpen-Buir
Fresemann, Anne Georga, Dr., Biebertal-Frankenbach
Frenz, Renate, Ratingen
Gehrmann-Gödde, Susanne, Bonn
Geiss, Christian, Dr., München
Glei, Michael, Dr., Jena (auch BA)
Greiner, Ralf, Dr., Karlsruhe
Heine, Willi, Prof. Dr., Rostock
Hiller, Karl, Prof. Dr., Berlin (BA)
Jäger, Lothar, Prof. Dr., Jena
Just, Margit, Wolfenbüttel
Kersting, Mathilde, Dr., Dortmund
Kirchner, Vanessa, Reiskirchen
Kluthe, Bertil, Dr., Bad Rippoldsau
Kohlenberg-Müller, Kathrin, Prof. Dr., Fulda
Kohnhorst, Marie-Luise, Bonn
Köpp, Werner, Dr., Berlin
Krück, Elke, Gießen
Kulzer, Bernd, Bad Mergentheim
Küpper, Claudia, Dr., Köln
Laubach, Ester, Dr., München
Lehmkühler, Stephanie, Gießen
Leitzmann, Claus, Prof. Dr., Gießen
Leonhäuser, Ingrid-Ute, Prof. Dr., Gießen
Lück, Erich, Dr., Bad Soden am Taunus
Lutz, Thomas A., Dr., Zürich
Maid-Kohnert, Udo, Dr., Pohlheim
Maier, Hans Gerhard, Prof. Dr., Braunschweig
Matheis, Günter, Dr., Holzminden (auch BA)
Moch, Klaus-Jürgen, Dr., Gießen
Neuß, Britta, Erftstadt
Niedenthal, Renate, Hannover
Noack, Rudolf, Prof. Dr., Potsdam-Rehbrücke
Oberritter, Helmut, Dr., Bonn
Öhrig, Edith, Dr., München
Otto, Carsten, Dr., München
Parhofer, K., Dr., München
Petutschnig, Karl, Oberhaching
Pfau, Cornelie, Dr., Karlsruhe
Pfitzner, Inka, Stuttgart-Hohenheim
Pool-Zobel, Beatrice, Prof. Dr., Jena
Raatz, Ulrich, Prof. Dr., Düsseldorf
Rauh, Michael, Bad Rippoldsau
Rebscher, Kerstin, Karlsruhe
Roser, Silvia, Karlsruhe
Schek, Alexandra, Dr., Gießen
Schemann, Michael, Prof. Dr., Hannover (auch BA)
Schiele, Karin, Dr., Heilbronn
Schmid, Almut, Dr., Paderborn
Schmidt, Sabine, Dr., Gießen
Scholz, Vera, Dr., Langenfeld
Schorr-Neufing, Ulrike, Dr., Berlin
Schwandt, Peter, Prof. Dr., München
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Stangl, Gabriele, Dr. Dr., Weihenstephan
Stehle, Peter, Prof. Dr., Bonn
Stein, Jürgen, Prof. Dr. Dr., Frankfurt
Steinmüller, Rolf, Dr., Biebertal
Stremmel, Helga, Bad Rippoldsau
Ulbricht, Gottfried, Dr., Potsdam-Rehbrücke
Vieths, Stephan, Dr., Langen
Wächtershäuser, Astrid, Frankfurt
Wahrburg, Ursel, Prof. Dr., Münster
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Wienken, Elisabeth, Neuss
Wisker, Elisabeth, Dr., Kiel
Wolter, Freya, Frankfurt
Zunft, Hans-Joachim F., Prof. Dr., Potsdam-Rehbrücke

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