Lexikon der Ernährung: Welternährungsprogramm
Welternährungsprogramm, WEP, EWorld food programme, WFP, im Jahre 1961 von den Vereinten Nationen und der Welternährungsorganisation (FAO) gegründetes Steuerungsgremium der multilateralen Entwicklungszusammenarbeit. Seinen Sitz hat es in Rom. Die Hauptaufgabe des WEP ist es, akute Hungersnöte durch den Einsatz von überschüssigen Nahrungsmittelreserven aus Industrieländern (v. a. USA) zu bekämpfen. In Notsituationen koordiniert das WEP die Lebensmittelhilfe der Geberländer. Es unterstützt außerdem Vorhaben, in denen Lebensmittelhife zur ökonomischen und sozialen Entwicklung eingesetzt wird. Diese Vorhaben zielen hauptsächlich auf den Ausbau der Landwirtschaft und die Verbesserung der ländlichen Infrastruktur in Entwicklungsländern ab. Gefördert werden dabei Selbsthilfeprojekte, bei denen Arbeitskräfte durch Nahrungsmittel entlohnt werden („food-for-work“-Maßnahmen), z. B. Projekte des ländlichen Straßenbaus, Bewässerungskanäle etc. Außerdem unterstützt das WEP Speisungsprogramme für bedürftige Bevölkerungsgruppen (z. B. Schulkinder, Krankhenhauspatienten). Zunehmend wird das WEP auch im Bereich akuter Nothilfemaßnahmen tätig. Zielgruppe sind hier v. a. Bürgerkriegsflüchtlinge und Opfer von Naturkatastrophen (z. B. Dürren). Auch die BRD stellt dem W. jährlich Beiträge für Projekte und Nothilfemaßnahmen zur Verfügung (Regulärbeitrag 1998: 45 Mio. DM).
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