Lexikon der Mathematik: Faltings, Gerd
deutscher Mathematiker, geb. 28.7.1954 Gelsenkirchen-Buer.
Nach dem Studium der Mathematik an der Universität Münster, das er 1978 mit der Promotion abschloß, weilte Faltings ein Jahr an der Harvard Universität in Cambridge (Mass.). Danach war er 1979–1982 als Assistent an der Universität Münster und nach der Habilitation (1981) ab 1982 als Professor an der Universität Wuppertal tätig. 1985 erhielt er eine Professur an der Universität Princeton und ist seit 1995 Leiter des Max-Planck-Instituts für Mathematik in Bonn.
Faltings forschte erfolgreich auf den Gebieten der algebraischen Zahlentheorie und der algebraischen Geometrie. Sein bedeutendstes Resultat erzielte er 1983, als er unter Rückgriff auf arithmetische Methoden aus dem letztgenannten Gebiet einen allgemeinen Beweis für die Mordellsche Vermutung angab, daß jede über dem Körper der rationalen Zahlen definierte Kurve vom Geschlecht g > 1 nur endlich viele rationale Punkte besitzt. Als eine Folgerung leitete er daraus ab, daß für jeden Exponenten n > 2 die Fermatsche Gleichung xn + yn = zn höchstens endlich viele Lösungen haben kann. Außerdem bewies er die Vermutungen von Tate und Schafarewitsch. 1994/95 war er dann an der Vereinfachung von einigen Teilschritten in Wiles’ Beweis der Fermatschen Vermutung beteiligt. 1986 wurde Faltings für den Beweis der <?PageNum _128Mordellschen Vermutung mit der Fields-Medaille geehrt, 1996 erhielt er den Leibniz-Preis.
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