Lexikon der Mathematik: Grad eines Vektorbündels
Verallgemeinerung des üblichen Gradbegriffs.
Es sei X ein projektives Schema über einem Körper k, dessen Komponenten alle die Dimension n haben, und \(\begin{eqnarray} {\mathcal L} \end{eqnarray}\) ein amples Geradenbündel auf X.
Dann ist für jedes Vektorbündel \({\mathcal E}\) auf X die Funktion \(\begin{eqnarray}v\mapsto \chi ( {\mathcal E} \otimes { {\mathcal L} }^{\otimes v})\end{eqnarray}\) ein Polynom vom Grad n in ν, und die Funktion
hat die Form
mit d ∈ ℤ. Diese Zahl d heißt Grad des Vektorbündels (bzgl. \({\mathcal{L}}\)), bezeichnet mit deg \((\mathcal E)={\deg }_{ {\mathcal L} }(\mathcal E).\) Die Funktion \(\mathcal E \,\mapsto \,\deg (\mathcal E)\) hat folgende Eigenschaften:
- (i) Sie ist additiv, d. h., ist \(\begin{eqnarray}0\to { {\mathcal E} }{^{\prime} }\to {\mathcal E} \to { {\mathcal E} }^{^{\prime\prime} }\to 0\end{eqnarray}\) eine exakte Folge von Vektorbündeln, so ist \(\begin{eqnarray}\deg ( {\mathcal E} )=\deg ({ {\mathcal E} }{^{\prime} })+\deg ({ {\mathcal E} }^{^{\prime\prime} })\end{eqnarray}\).
- (ii) \(\begin{eqnarray}\deg ( {\mathcal E} )=\deg ({\wedge }^{rg( {\mathcal E} )} {\mathcal E} )\end{eqnarray}\).
- (iii) Für Geradenbündel der Form \(\begin{eqnarray}{\mathcal{N}}={{\mathcal{O}}}_{X}({D}_{1})\otimes {{\mathcal{O}}}_{X}(-{D}_{2})\end{eqnarray}\) (D1, D2 effektive Cartier-Divisoren) ist
\begin{eqnarray}\deg ({\mathcal{N}})=\deg {z}_{n-1}({D}_{1})\,-\,\deg {z}_{n-1}({D}_{2}).\end{eqnarray} Hierbei bezieht sich deg stets auf das ample Geradenbündel \({\mathcal{L}}\).
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