Lexikon der Mathematik: lineares Komplementaritätsproblem
die Frage nach der Lösbarkeit des folgenden Systems von Gleichungen und Ungleichungen: Gegeben seien eine Matrix M ∈ ℝn×n und ein Vektor q ∈ ℝn. Gesucht sind Vektoren w = (w1, …, wn) und z = (z1, …, zn) ∈ ℝn mit
Hierbei sind lediglich die letzten n Gleichungen als Komplementaritätsbedingung nichtlinear.
Jedes lineare Komplementaritätsproblem ist zu einem quadratischen Optimierungsproblem der folgenden Form äquivalent:
Minimiere wt · z unter den linearen Nebenbedingungen
Ist M darüberhinaus eine positiv semi-definite Matrix, dann ist das zugehörige quadratische Programmierungsproblem konvex.
Lineare Komplementaritätsprobleme treten beispielsweise als notwendige und hinreichende Optimalitätsbedingungen bei der Lösung linearer Optimierungsprobleme auf. Ist etwa x̅ ∈ ℝn das Minimum von x → cT·x unter den Nebenbedingungen A · x ≥ b, x ≥ 0 mit A ∈ ℝm×n, b ∈ ℝm, c ∈ ℝn, und ist y̅ ∈ ℝm die zugehörige Lösung des dualen Problems, dann gibt es einen Vektor w ∈ ℝm+n so, daß w und \(z:=\left(\begin{array}{c}\bar{x}\\ \bar{y}\end{array}\right)\) Lösung des linearen Komplementaritätsproblems mit
sind.
Die Umkehrung dieser Aussage gilt ebenfalls.
Ein Verfahren zur Lösung linearer Komplementaritätsprobleme ist zum Beispiel das Verfahren von Lemke (Lemke, Verfahren von). Auch gibt es Verfahren, die auf Innere-Punkte Methoden basieren.
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